Bolsonaro nutzt Unabhängigkeitstag für Wahlkampf

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit des südamerikanischen Landes vor 200 Jahren für seinen Wahlkampf genutzt. „Der Wille des Volkes wird sich am 2. Oktober zeigen. Lasst uns alle wählen gehen, lasst uns diejenigen überzeugen, die anders denken als wir“, sagte der rechtspopulistische Staatschef heute in der Hauptstadt Brasilia.

Bei der Präsidentenwahl in knapp vier Wochen tritt Amtsinhaber Bolsonaro gegen den früheren linken Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva an. Derzeit liegt Lula in den Umfragen deutlich voran. Bolsonaro streute zuletzt bereits Zweifel am Wahlsystem und deutete ähnlich wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump an, das Ergebnis womöglich nicht anzuerkennen. „Die Umfragen lügen“, sagte Bolsonaro ebenso.

Von Portugals Kolonie zu Chinas Kapital

„Wir wissen, dass wir einen Kampf des Guten gegen das Böse vor uns haben. Ein Böses, das 14 Jahre lang in unserem Land gewütet hat, das fast unsere Heimat zerstört hätte und das nun an den Ort des Verbrechens zurückkehren will“, sagte Bolsonaro mit Bezug auf die linken Vorgängerregierungen. „Sie werden nicht zurückkehren. Die Menschen sind auf unserer Seite. Die Menschen sind auf der Seite des Guten.“

Am 7. September 1822 hat Brasilien seine Unabhängigkeit von Portugal erklärt. 200 Jahre später kann das Land auf eine in vielerlei Hinsicht ungewöhnliche Geschichte zurückblicken. Eine Geschichte, die nach wie vor stark die Gegenwart Brasiliens prägt. Mit einem großen Unterschied: War es einst Portugal, das einen großen Einfluss auf die Geschicke des Landes ausübte, ist es heute China.

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