AKW Saporischschja unter russischer Aufsicht

Russland stellt das Atomkraftwerk Saporischschja laut RIA unter die Aufsicht russischer Behörden. Europas größtes Atomkraft wird von Russland kontrolliert, aber noch von ukrainischen Technikern betrieben. Es liegt in der gleichnamigen Region Saporischschja, die zu den vier Gebieten gehört, die Russland annektiert hat. Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete ein entsprechendes Dekret dazu heute in Moskau.

Atomkraftwerk Saporischschja
APA/AFP

Enerhoatom-Chef erklärt sich zum AKW-Chef

Der Chef des staatlichen ukrainischen Kernenergieunternehmens, Petro Kotin, kündigte gleichzeitig an, den Posten des zurückgetretenen Leiters des Atomkraftwerks Saporischschja zu übernehmen. Kotin forderte die ukrainische Belegschaft auf, keine Dokumente mit den russischen Besatzern zu unterzeichnen.

Owsjannikowa aus russischem Hausarrest geflohen

Unterdessen ist die frühere russische Fernsehredakteurin Marina Owsjannikowa, die wegen ihrer Kritik an Russlands Krieg gegen die Ukraine bekannt geworden ist, nach eigenen Angaben aus dem Hausarrest geflohen. „Ich betrachte mich als völlig unschuldig, und da unser Staat sich weigert, sich an seine eigenen Gesetze zu halten, weigere ich mich seit dem 30. September 2022, mich an die mir auferlegte Zwangsmaßnahme in Form von Hausarrest zu halten, und ich entlasse mich selbst aus diesem“, teilte die 44-Jährige heute via Telegram mit.

Der Arrest ist Teil eines Strafverfahrens, in dem sie wegen der Verbreitung von angeblichen Falschinformationen über die russischen Streitkräfte angeklagt ist. Dabei drohen ihr der Agentur Interfax zufolge zwischen fünf und zehn Jahre Haft.

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