NATO will Munitionsvorräte aufstocken

Die NATO-Staaten wollen angesichts der neuen Bedrohungslage durch den russischen Angriff auf die Ukraine die Produktionskapazitäten der Rüstungsindustrie erhöhen. „Wir haben heute Entscheidungen getroffen, um unsere Munitions- und Ausrüstungsvorräte aufzustocken“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Ziel sei es, den NATO-Verteidigungsplanungsprozess zu nutzen, um der Industrie die langfristige Nachfrage zu liefern, die sie zur Steigerung der Produktion benötige.

Die zuständigen Verteidigungsministerinnen und -minister gaben zudem bekannt, ein gemeinsames Luftabwehrsystem beschaffen zu wollen. Thema des NATO-Treffens war auch der Umgang mit den russischen Atomdrohungen.

Putin sieht Türkei künftig als Gashub

Russlands Präsident Wladimir Putin will unterdessen die Türkei zum neuen großen Umschlagpunkt für russisches Erdgas ausbauen. Man könnte den Bau einer Gasleitung und die Schaffung eines Gashubs für den Verkauf in Drittländer in der Türkei in Betracht ziehen, so Putin bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Kasachstan.

In der Türkei könnte auch eine Gasbörse zur Preisermittlung entstehen, soll Putin der Nachrichtenagentur Interfax zufolge Erdogan vorgeschlagen haben. Zuvor waren Ende September beide von Russland nach Deutschland führenden Stränge der Pipeline „Nord Stream 1“ und einer der beiden Stränge von „Nord Stream 2“ in der Ostsee durch Explosionen beschädigt worden. Die Suche nach den Hintergründen läuft – Russland ist von den Ermittlungen ausgeschlossen.

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