Medien: Johnson hat genügend Unterstützer für Antritt

In Großbritannien hat Medienberichten zufolge neben Ex-Finanzminister Rishi Sunak auch der frühere Premierminister Boris Johnson die vorgeschriebene Anzahl an Unterstützern für eine Bewerbung um die Nachfolge von Premierministerin Liz Truss. 100 Abgeordnete der konservativen Partei seien für eine Nominierung Johnsons, schrieb der Politik-Chefkommentator der „Sunday Times“, Tim Shipman, auf Twitter und berief sich auf eine ungenannte Quelle aus Johnsons Umfeld.

Die BBC und Sky News berichteten ebenfalls von 100 Johnson-Unterstützern. Johnson kehrte gestern aus einem Karibik-Urlaub nach London zurück. Sunak hat Medien zufolge ebenfalls die Schwelle von 100 Stimmen erreicht.

Damit können Johnson und Sunak an einer für Montagnachmittag geplanten ersten Abstimmungsrunde der Torys teilnehmen. Als weitere mögliche Bewerberin gilt die frühere Verteidigungsministerin Penny Mordaunt. Eine Entscheidung soll bis Freitag fallen.

Die Bewerber müssen bis Montag die Unterstützung von mindestens 100 der 357 Tory-Abgeordneten vorweisen. Das bedeutet, dass höchstens drei von ihnen tatsächlich kandidieren können. Danach müssen sich die Abgeordneten entweder auf zwei Kandidaten einigen, über welche die Parteimitglieder bis kommenden Freitag abstimmen, oder sie bestimmen direkt einen Kandidaten, der in die Downing Street einzieht.

Frühere Britische Premier Johnson winkt
Reuters/Henry Nicholls

Politikchaos belastet Bevölkerung

Truss war am Donnerstag zurückgetreten. Sie hatte Anfang September Johnson abgelöst, der ebenfalls zurückgetreten war. Sunak gilt als aussichtsreichster Kandidat – nicht zuletzt, weil er die katastrophalen Konsequenzen von Truss’ Wirtschaftsplänen, die sie schließlich zu Fall brachten, vorausgesagt hatte.

Das Politikchaos verschärft die ohnehin stetig schwieriger werdende Lage für die britische Bevölkerung. Sie leidet unter den Teuerungen, ein wachsender Anteil hat Probleme, die Rechnungen zu bezahlen. Ökonominnen und Ökonomen sprechen bereits von einer Rezession.

Lesen Sie mehr …