Twitter: Musk plant neues Gremium für inhaltliche Entscheidungen

Der Milliardär Elon Musk will als neuer Twitter-Eigentümer ein neues Gremium zum Umgang mit kontroversen Inhalten schaffen. Bevor ein solcher Rat zusammentrete, solle es keine großen Entscheidungen zur Inhaltpolitik oder der Wiederherstellung von Accounts geben, schrieb Musk gestern auf Twitter. Damit wäre auch die von Musk in den vergangenen Monaten ins Gespräch gebrachte Freischaltung des Accounts von Ex-Präsident Donald Trump nicht umgehend zu erwarten.

Details zum dem geplanten Gremium sind bisher noch nicht bekannt. Beim Facebook-Konzern Meta gibt es schon seit einiger Zeit ein unabhängiges Expertengremium, das etwa die Löschung von Beiträgen und die Sperrung von Accounts rückgängig machen kann. Die Entscheidungen des Gremiums sind für das Management bindend.

Mit Bezug auf Trump sorgte dieses Gremium dafür, dass die zunächst unbefristete Sperre des Ex-Präsidenten bei Facebook in eine zweijährige umgewandelt wurde. Die Experten argumentierten, dass die Facebook-Regeln nur befristete Sperrungen vorsehen. Nun wird der Konzern im Jänner prüfen, ob Trump auf die Plattform zurückkehren darf. Bei Twitter betonte das bisherige Management stets, dass nach einer Verbannung kein Weg zurück vorgesehen sei. Musk kündigte an, solche „lebenslangen“ Sperren abzuschaffen.

Twitter vor unklarer Zukunft

Musk hatte am Vortag die rund 44 Milliarden schwere Übernahme des Onlinedienstes abgeschlossen. Das Unternehmen informierte die US-Wertpapieraufsicht SEC über den Rückzug von der Börse und bestätigte damit den Vollzug der Übernahme. Noch bevor der 44-Mrd.-Dollar-Deal überhaupt offiziell bestätigt wurde, mussten wichtige Führungskräfte das Unternehmen verlassen. Den Chefposten will offenbar gleich Musk höchstselbst übernehmen, wie berichtet wird. Klar scheint derzeit nur eines: Das neue Kapitel von Twitter birgt noch viele Unklarheiten.

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