Belgien setzt Sonderbeauftragten gegen Drogenkriminalität ein

Mit einem nationalen Sonderbeauftragten, mehr Personal und hohen Geldstrafen für Kokainbesitz will die belgische Regierung der eskalierenden Drogenkriminalität im Land Einhalt gebieten.

Premierminister Alexander De Croo stellte heute ein Paket aus insgesamt sieben Maßnahmen vor, die „den Drogenhandel in der Praxis erschweren, ihn finanziell unrentabel machen und die Nachfrage nach Drogen verringern“ sollen, wie der liberale Politiker sagte.

„Narco-Terrorismus“

„Wir sind heute in die Phase des Narco-Terrorismus eingetreten, in der die Unterwelt immer mehr Menschen aus der normalen Welt bedroht“, sagte Justizminister Vincent Van Quickenborne nach einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats dem Sender VRT zufolge.

Das sei nicht nur ein Problem im Hafen von Antwerpen, in dem im vergangenen Jahr eine Rekordmenge von 110 Tonnen Kokain sichergestellt wurde, sondern im ganzen Land. Van Quickenborne selbst war im vergangenen Jahr beinahe von Kriminellen aus dem Drogenmilieu entführt worden.

1.000 Euro Strafe für Besitz

Konkret soll der neue Sonderbeauftragte mit einem Team in den kommenden Jahren den Kampf gegen die Drogenkriminalität koordinieren. Am Hafen von Antwerpen soll zudem eine neue Polizeieinheit aus zunächst 100 Kräften entstehen.

Für den Hafen sollen mehr und bessere Scanner angeschafft werden, die verdächtige Container kontrollieren. Und Strafen für den Besitz von Kokain sollen deutlich auf bis zu 1.000 Euro angehoben werden.

Belgien ist in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Umschlagplätze für Drogen in Europa geworden. Zugleich hat die Kriminalität in Zusammenhang mit dem Drogenmilieu stark zugenommen.

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