Kopftuchpflicht: Iran schließt Geschäfte wegen Verstößen

Im Iran haben die Behörden im Zuge eines verschärften Vorgehens zur Durchsetzung der Kopftuchpflicht mehr als 150 Geschäfte geschlossen. Die Polizei habe „leider“ den Betrieb von „137 Geschäften und 18 Restaurants und Veranstaltungslokalen“ im Land unterbrechen müssen, sagte Polizeisprecher Said Montaserolmahdi gestern nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim. Die Geschäfte hätten „Warnungen“ im Zusammenhang mit der Kopftuchpflicht missachtet. Die Maßnahmen folgten auf eine Ankündigung der iranischen Polizei, Verstöße gegen die Pflicht fortan konsequent zu ahnden.

Die Sicherheitskräfte würden ab sofort strenger gegen Frauen vorgehen, die an „öffentlichen Plätzen, in Fahrzeugen und an anderen Orten“ gegen die Kopftuchpflicht verstießen, hieß es in einer auf der Website der Polizei veröffentlichten Erklärung. Dabei würden auch Technologien zur Identifizierung der Betroffenen eingesetzt – also Erkennungssoftware.

Den Hidschab abzunehmen, sei eine Straftat, zitierte die Erklärung den Chef der Sicherheitspolizei, Hassan Mofachami. Wer gegen das Gesetz verstoße, solle dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Das gelte auch für Unternehmen, die es zulassen, dass Frauen am Arbeitsplatz ihr Kopftuch ablegen. Sie würden zunächst verwarnt, im Wiederholungsfall müssten sie mit ihrer Schließung rechnen.

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