Sudan: Konvoi mit US-Bürgern erreicht Hafenstadt

Ein von der US-Regierung organisierter Evakuierungskonvoi aus der umkämpften sudanesischen Hauptstadt Khartum hat den Hafen in Port Sudan am Roten Meer erreicht. Von dort helfe man US-Staatsbürgern und anderen, die reiseberechtigt seien, in die saudi-arabische Küstenstadt Dschidda weiterzureisen, teilte das US-Außenministerium gestern mit.

US-Medien hatten bereits am Vortag über den Konvoi berichtet, mit dem rund 300 Menschen, vor allem US-Amerikaner, nach Port Sudan gelangen sollten.

Das US-Militär habe Aufklärungs- und Überwachungsarbeit geleistet, um die Evakuierungen abzusichern, erklärte das Pentagon. Es würden in der Region auch Militärschiffe verlegt, falls deren Unterstützung entlang der Küste benötigt werde. US-Medien berichteten, der Konvoi sei von bewaffneten US-Drohnen des US-Militärs begleitet worden.

Bericht: US-Fehleinschätzung schürte Konflikt

Eine Mitverantwortung für den Konflikt sieht das US-Politikmagazin „Foreign Policy“ auch bei den USA. Sie sollen die Situation im Land in der Vergangenheit falsch eingeschätzt und den Sudan nach einem Militärputsch 2019 zum Teil sich selbst überlassen haben. Und auch andere Länder hätten eigene Interessen im Sudan verfolgt.

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UNO sieht Hoffnungsschimmer für Ende der Kämpfe

Der UNO-Sonderbeauftragte Volker Perthes sieht unterdessen trotz der erneut gebrochenen Waffenruhe einen Hoffnungsschimmer für ein Ende der Kämpfe im Sudan. Die beiden rivalisierenden Militärgruppen seien inzwischen offener für Verhandlungen, sagte der Gesandte der Vereinten Nationen heute der Nachrichtenagentur Reuters.

Beide Seiten hätten Vertreter für die Gespräche benannt, für die Dschuba im benachbarten Südsudan und Dschidda in Saudi-Arabien als Verhandlungsorte vorgeschlagen worden seien. Einen Zeitplan für die Gespräche gebe es aber noch nicht.