Inflation verringert Einkaufsbudgets der Haushalte deutlich

Die Teuerungswelle lässt aktuell das Einkaufsbudget der heimischen Konsumentinnen und Konsumenten schmelzen. In den letzten drei Monaten sank das verfügbare Budget für mehr als die Hälfte der Haushalte, nur bei weniger als einem Zehntel der Bevölkerung stieg es. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Johannes Kepler Universität Linz (JKU). Gespart werde vor allem bei größeren Anschaffungen wie Möbeln und Elektrogeräten.

Für die Analyse wurden gut 1.100 Personen befragt. Die Ergebnisse würden zeigen, dass insbesondere einkommensschwächere Haushalte zunehmend mit weniger Mitteln für ihre Einkäufe auskommen müssen, schreiben die Studienautoren und -autorinnen.

So sei bei 63 Prozent aller Haushalte, denen ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 1.001 und 2.000 Euro zur Verfügung steht, das Budget für ihre Käufe gesunken. Auf Haushalte mit einem Einkommen von über 5.000 Euro treffe das nur in etwas mehr als einem Drittel aller Fälle zu. Regionale Unterschiede zeigen sich dabei kaum.

Entspannung sei in naher Zukunft nicht zu erwarten. „Ein Ende der Kaufzurückhaltung ist nicht in Sicht. Denn drei Viertel der Österreicher und Österreicherinnen rechnen mit weiter steigenden Preisen. Weiterhin keine guten Neuigkeiten vor allem für den Non-Food-Einzelhandel, denn dort kann einfach leichter gespart werden als bei Lebensmitteln“, kommentierte Ernst Gittenberger vom Institut für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) an der Uni Linz die Ergebnisse.

Rufe nach Maßnahmen

Fachleute und Interessenvertretungen fordern angesichts des überraschenden Anstiegs der Inflation ein rasches Gegensteuern. Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Gabriel Felbermayr, sprach sich für ein „ergebnisoffenes“ Nachdenken über Eingriffe aus. Auch der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) und die Arbeiterkammer (AK) drängten die Regierung zu handeln. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verwies auf bereits gesetzte Maßnahmen.

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