CNN-Interview: Trump wiederholt Wahlbetrugsvorwürfe

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat zu Beginn eines seltenen Auftritts beim Fernsehsender CNN seine Lüge wiederholt, der Wahlsieg 2020 sei ihm gestohlen worden. „Ich glaube, wenn man sich das Ergebnis anschaut, und wenn man sich anschaut, was bei dieser Wahl passiert ist, wenn man nicht ein sehr dummer Mensch ist, dann sieht man, was passiert ist“, sagte Trump gestern Abend (Ortszeit).

Die Präsidentenwahl, die damals den Demokraten Joe Biden ins Amt brachte, sei manipuliert worden, so der Republikaner. CNN-Moderatorin Kaitlan Collins widersprach Trump. „Es war keine manipulierte Wahl. Es war keine gestohlene Wahl“, sagte sie. Trump blieb bei seiner vielfach widerlegten Behauptung und warf Collins vor, sie verfolge eine politische Agenda.

Pence „hat einen Fehler gemacht“

Thema des Interviews war auch die Erstürmung des Kapitols am 6. Jänner 2021. Nach wie vor will sich Trump nicht bei seinem damals von ihm an den Pranger gestellten Vize Mike Pence entschuldigen. „Er ist ein sehr netter Mann. Er hat einen Fehler gemacht.“ Deshalb schulde er ihm keine Entschuldigung. Trump hatte Pence, der damals als Vizepräsident die Kongresssitzung geleitet hatte, vergeblich dazu aufgerufen, das Prozedere zu blockieren.

Nun stellte Trump dafür eine Begnadigung der im Zuge des Sturms auf das Kapitol verurteilten Randalierer in Aussicht, sollte er wieder ins Weiße Haus einziehen.

Zahlungsausfall in Kauf nehmen

Im aktuellen Schuldenstreit mit der Regierung seines Nachfolgers Biden legte Trump den Republikanern nahe, einen Zahlungsausfall in Kauf zu nehmen. „Ich sage den republikanischen Abgeordneten und Senatoren: Wenn sie euch keine großen Ausgabenkürzungen geben, dann müsst ihr einen Zahlungsausfall machen.“ Ein solches Szenario sei aber unwahrscheinlich, weil Bidens Demokraten letztlich nachgeben würden.

Verurteilt: Folgen für Trumps Wiederkandidatur

Im CNN-Interview nahm Trump auch Stellung zu seiner Verurteilung zu Millionenschadenersatz wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung. „Das ist eine Fake-Geschichte, eine erfundene Geschichte“, sagte Trump über die Vergewaltigungsvorwürfe der Journalistin und Autorin E. Jean Carroll.

Carroll sei eine „Verrückte“. Das Urteil könnte seiner Wiederkandidatur Auftrieb geben und gleichzeitig die Stimmung in der Partei und in der Bevölkerung aufheizen.

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