Raab: Zusatzgeld „zum Wohle der Kinder“ einsetzen

Nachdem die Regierung zusätzliche finanzielle Unterstützung für sozial Schwächere beschlossen hat, wartet Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) nun mit der Botschaft an die Empfänger auf, dass die Zahlungen „im Sinne der elterlichen Verantwortung auch zum Wohle der Kinder für diese gut eingesetzt werden“.
Die Koalition hatte zuvor ein Maßnahmenpaket gegen die Teuerung präsentiert, von dem insbesondere Familien mit Kindern profitieren sollen.

„Eltern wollen das Beste für ihre Kinder, und wir unterstützen sie dabei in Krisenzeiten. Wichtig ist, dass die Gelder auch für die Kinder verwendet werden.“ Man dürfe in der Debatte außerdem „nicht auf den Faktor Arbeit vergessen“, meinte Raab, „denn das beste Mittel gegen Armut ist und bleibt die Erwerbsarbeit“. Der Sozialstaat könne „als Auffangnetz dauerhaft nur finanziert werden, wenn alle, die können, auch arbeiten gehen“, erklärte Raab. „Gerade in Zeiten von hohem Arbeitskräftemangel gibt es viele Chancen am Arbeitsmarkt, die es zu nützen gilt“, ließ die Ministerin wissen.

FPÖ für Sachleistungen

„Gerade in Familien mit sozialen Schieflagen kann leider nicht garantiert werden, dass die zusätzliche finanzielle Unterstützung auch wirklich den Kindern zugutekommt“, meinte auch FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch in einer Aussendung. Als eine „Art Sicherheitsmaßnahme“ könnte man im Schulbereich auf Sachleistungen wechseln, schlug sie vor. Die Schulen könnten den Ankauf von notwendigen Schulmaterialien abwickeln und dann an die Schülerinnen und Schüler verteilen – „das wäre eine sinnvolle und leicht umsetzbare Direkthilfe“.

Momentum: „Noch nicht ausreichend“

Das gewerkschaftsnahe Momentum Institut verwies unterdessen in einer Aussendung darauf, dass das Paket der Regierung für ein Ende der Kinderarmut „noch nicht ausreichend“ sei. „Damit finanziell aus der Armut gehoben – auf ein Einkommen über der Armutsgefährdungsschwelle – werden nur 54.000 Personen.“ Das entspreche vier Prozent der 1,31 Millionen armutsgefährdeten Menschen im Land.

Auch von zahlreichen NGOs und Fachleuten hatte das Paket Reaktionen hervorgerufen, von Lob bis Kritik.

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