Kosovo: USA fordern Schritte zu Deeskalation

Nach den jüngsten Ausschreitungen im Kosovo hat die US-Regierung alle Seiten zur Deeskalation aufgerufen. „Die Vereinigten Staaten verurteilen die gestrige inakzeptable Gewalt gegen die NATO-geführten KFOR-Truppen, die Ordnungskräfte und Journalisten“, sagte US-Außenminister Antony Blinken gestern.

Das Vorgehen der Regierung des Kosovo habe die Spannungen „unnötig verschärft“, während die serbische Führung ihre Landsleute im benachbarten Kosovo zum Gewaltverzicht bewegen solle.

Neue Proteste

Unterdessen kam es zu neuen Protesten der serbischen Minderheit. In den Ortschaften Zvecan, Leposavic und Zubin Potok gab es Kundgebungen, bei denen der Abzug der kosovarischen Polizei und die Entfernung neuer Bürgermeister aus ihren Ämtern verlangt wurde. Nach Berichten des Nachrichtenportals Koha.net blieb es vorerst ruhig.

Kosovo von Militärübung ausgeschlossen

Die USA verhängten eine erste Sanktion gegen das Land und schlossen es von einer Militärübung aus. Der Kosovo werde von dem gemeinsamen Manöver „Defender 23“ ausgeschlossen, an dem von April bis Juni 20 Länder teilnehmen, teilte der US-Botschafter in Prishtina, Jeffrey Hovenier, mit. „Für den Kosovo ist diese Übung vorbei“, sagte er gegenüber örtlichen Medien.

Nach den gewaltsamen Protesten im Norden des Kosovo verstärkte die NATO dort die internationale Schutztruppe KFOR – eine Vorsichtsmaßnahme, wie es heißt. Das österreichische Bundesheer, das im Rahmen der KFOR dort ist, erhöht zudem den Truppenschutz. Die diplomatischen Bemühungen um Deeskalation laufen auf Hochtouren.

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