Kanada leitet Untersuchung der „Titan“-Tragödie ein

Nach dem bestätigten Tod der fünf Insassen des Tauchbootes „Titan“ nahe dem „Titanic“-Wrack hat Kanada eine Untersuchung der Tragödie eingeleitet. Die kanadische Verkehrssicherheitsbehörde (TSB) teilte gestern (Ortszeit) mit, man werde „eine Sicherheitsuntersuchung zu den Umständen dieses Einsatzes durchführen“.

Die von dem Privatunternehmen OceanGate betriebene „Titan“ war von einem unter kanadischer Flagge fahrenden Mutterschiff an ihren Einsatzort gebracht worden.

Die TSB entsandte eigenen Angaben zufolge ein Team von Ermittlern nach St. John’s, Neufundland und Labrador. Sie sollen Informationen sammeln, Interviews führen und den Vorfall bewerten. In den kommenden Tagen sollten Aktivitäten mit anderen beteiligten Stellen koordiniert werden, hieß es weiter.

Nach Angaben verschiedener Fachleute hatten die Entwickler und Betreiber des Tauchbootes anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet. Medienberichten zufolge warnte schon 2018 ein Brief der Organisation Marine Technology Society (MTS) vor dem experimentellen Charakter des touristischen Angebots und davor, dass die Fahrten in einer Katastrophe enden könnten.

Weißes Haus lobt Rettungseinsatz

Das Weiße Haus lobte die Suchaktion der Rettungskräfte. „Diese ganze Anstrengung war ein Beweis für das Können und auch für die Professionalität, die die Männer und Frauen, die unserer Nation dienen, jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellen“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, gestern in Washington.

Sie sprach den Angehörigen der fünf Abenteurer ihr Beileid aus und dankte Kanada, Großbritannien und Frankreich für die Hilfe bei der Suche.

Nach dem Verschwinden der „Titan“ in der Nähe des „Titanic“-Wracks am Sonntag hatte die US-Küstenwache mit Hilfe vor allem von kanadischen Kräften eine großangelegte Suche gestartet. Am Donnerstag waren die Insassen für tot erklärt worden.

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