Spanien: Vorläufige Daten zeigen höhere Wahlbeteiligung

Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Spanien ist die Wahlbeteiligung bis heute Nachmittag höher als bei der letzten Wahl gelegen. Trotz großer Hitze hätten bis 14.00 Uhr schon rund 40,5 Prozent der Stimmberechtigten teilgenommen, teilte die Wahlbehörde mit. Das waren etwa zweieinhalb Prozentpunkte mehr als bei der Parlamentsneuwahl im November 2019.

Nicht mitgezählt wurden Briefwahlstimmen, deren Zahl bei dieser Wahl auf die Rekordzahl von 2,5 Millionen anstieg. Zudem fiel die Wahl mitten in die großen Ferien mit Tagen großer Hitze. Viele Wählerinnen und Wähler sagten im Fernsehen, sie hätten ihre Stimme schon frühzeitig abgegeben, um so der Hitze des Nachmittags zu entgehen.

Wählen im Badeanzug

Im Süden des Landes wurden für den späteren Nachmittag Temperaturen von rund 40 Grad vorhergesagt und auch in der Hauptstadt Madrid sollte es mit 36 Grad sehr heiß werden. Wer keinen Fächer dabei hatte, benutzte die Wahlzettel in den Schlangen vor den Wahlurnen, um sich etwas Abkühlung zu verschaffen. Einige Wähler gaben ihre Stimme sogar im Badeanzug ab, wie im TV-Sender RTVE zu sehen war.

Knapp 37,5 Millionen Spanier und Spanierinnen waren wahlberechtigt. Die ersten Stunden der Wahl verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Sanchez droht Abwahl

Die Spitzenkandidaten der größeren Parteien riefen die Menschen auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Der sozialistische Regierungschef Pedro Sanchez, dem Umfragen zufolge die Abwahl droht, zeigte sich bei der Stimmabgabe in Madrid gleichwohl zuversichtlich. Er sei „guter Dinge“, sagte er. „Eine hohe Wahlbeteiligung ist Voraussetzung dafür, dass es eine starke Regierung gibt, die das Land in den kommenden Jahren weiter voranbringt“, sagte der 51-Jährige.

Der Spitzenkandidat der konservativen Volkspartei (PP), Alberto Nunez Feijoo, dem Umfragen die meisten Stimmen vorhersagen, sagte, Spanien brauche eine „starke und solide Regierung“. Der Chef der rechtspopulistischen Vox, die mit der PP eine Koalitionsregierung bilden möchte, sprach sich für einen „Richtungswechsel“ Spaniens aus.

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