Taliban-Schließung von Schönheitssalons tritt in Kraft

In Afghanistan ist die von den militant-islamistischen Taliban angeordnete Schließung von Schönheitssalons in Kraft getreten. „Sie haben unsere Geschäfte geschlossen und uns aufgefordert, nach Hause zu gehen“, sagte eine Kosmetikerin in Kabul heute der dpa.

Auch eine weitere Bewohnerin der Hauptstadt berichtete der dpa von Kontrollen der Salons durch die militanten Islamisten. Anfang des Monats hatten die Taliban die neue Regelung mittels Dekret angekündigt.

Schönheitssalons würden durch ihre hohen Preise Familien bei Hochzeitsfeierlichkeiten in wirtschaftliche Bedrängnis bringen, lautete die Begründung der Machthaber. Auch hätten sich die Betreiberinnen nicht an bestehende Vorgaben gehalten.

Vergangene Woche gingen in Kabul Dutzende Frauen auf die Straße, um gegen die Entscheidung zu protestieren. Die Demonstration wurde nach Aussagen von Teilnehmerinnen gewaltsam aufgelöst, auch sollen einige Frauen abgeführt worden sein.

Gesundheitssystem vor Zusammenbruch

Fast zwei Jahre nach der Machtübernahme durch die Taliban ist außerdem die Gesundheitsversorgung in Afghanistan am Zusammenbrechen. Das berichtete die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) im Gespräch mit ORF.at: Die Kapazitäten seien erschöpft, die medizinischen Zentren stießen bereits an ihre Grenzen.

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