Nach Putsch: Niger warnt Nachbarn vor Intervention

Nach dem Putsch im Niger hält die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) heute eine Dringlichkeitssitzung ab, um über die Lage in dem westafrikanischen Land zu beraten. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs findet in Nigerias Hauptstadt Abuja statt. Die aktuell amtierende Militärjunta im Niger warnte die afrikanischen Nachbarländer unterdessen im Vorfeld des Treffens vor einer militärischen Intervention.

„Fest entschlossen, Land zu verteidigen“

Bei dem Treffen der ECOWAS und anderer afrikanischer Länder solle ein Angriff beschlossen werden, sagte der Sprecher der Militärregierung, Amadou Abdramane. „Wir möchten ECOWAS oder andere Abenteurer noch einmal daran erinnern, dass wir fest entschlossen sind, unser Heimatland zu verteidigen.“ Die am Freitag nach dem Sturz von Präsident Mohamed Bazoum selbst ernannte Militärregierung rief zudem die Bürger der Hauptstadt Niamey zu Protesten gegen ECOWAS auf.

ECOWAS und die Vertreter der acht Mitglieder zählenden Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion sowie des Tschad wollen das weitere Vorgehen beraten. Dabei könnte auch eine militärische Intervention in Erwägung gezogen werden. Zudem könnte Niger aus der Mitarbeit in beiden Organisationen ausgeschlossen, das Land für den regionalen Finanzmarkt gesperrt und die Grenzen geschlossen werden.

EU friert Hilfen ein

In einer ersten Reaktion nach dem Putsch hatten die ECOWAS-Länder diesen verurteilt und die Freilassung des von den putschenden Militärs festgesetzten nigrischen Präsidenten Bazoum gefordert. Die EU kündigte an, die Budgethilfe und alle Kooperationsmaßnahmen einzufrieren.

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