Putsch in Niger: EU stellt sich hinter ECOWAS-Drohungen

Die EU stellt sich hinter die Drohungen und Sanktionen der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS gegen die neuen Machthaber in Niger. „Die Europäische Union unterstützt alle Maßnahmen, die die ECOWAS als Reaktion auf den Staatsstreich ergriffen hat, und wird sie rasch und entschlossen fördern“, teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell heute mit.

Der demokratisch gewählte Präsident Mohamed Bazoum bleibe das einzige nigrische Staatsoberhaupt. Jede andere Autorität könne nicht anerkannt werden. Bazoum müsse unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden und seine Ämter wiederbekommen.

Die EU drohte zudem für den Fall von Angriffen auf diplomatische Einrichtungen und deren Personal mit Vergeltungsmaßnahmen. Auch verwahre sich die EU gegen jegliche Anschuldigung, dass man sich von außen unrechtmäßig einmische, so Borrell. Es gehe darum, dass der bei Wahlen zum Ausdruck gebrachte Wille des nigrischen Volkes respektiert werde.

Die ECOWAS hatte den Putschisten in Niger zuvor ein Ultimatum gestellt. Sollte der festgesetzte Präsident Bazoum nicht binnen einer Woche freigelassen und wieder eingesetzt werden, werde ECOWAS Maßnahmen ergreifen, die den Einsatz von Gewalt beinhalten könnten, teilte die Staatengemeinschaft gestern Abend mit.

Lesen Sie mehr …