Evakuierungen nach Dammbruch in Slowenien

Nach den heftigen Unwettern in Slowenien ist gestern Abend ein Damm in einem Fluss zum Schutz vor Hochwasser gebrochen. Betroffen sei die Anlage am Fluss Mur bei Dolnja Bistrica, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Entgegen ersten Meldungen handelt es sich nicht um einen Staudamm.

Insgesamt zehn Ortschaften sind gefährdet. Dort seien Evakuierungsmaßnahmen im Gange. Wie der Fernsehsender RTV Slovenija berichtete, wurden 500 Menschen aus Dolnja Bistrica in Sicherheit gebracht.

„Wir haben den absolut notwendigen Schritt der Evakuierung unternommen, weil das die einzige Maßnahme ist, um mögliche Opfer zu verhindern“, sagte der Katastrophenschutzkommandant Srecko Sestan. „Wenn das Wasser anfängt, den Boden wegzutragen, wird der Damm sofort einstürzen, und die Flutwelle wird neun oder zehn Dörfer erfassen.“ Man versuche nun, per Hubschrauber den Staudamm mit Betonblöcken abzudichten, sagte er weiter.

Am österreichischen Oberlauf der Mur nahe Graz steige der Pegelstand weiter an, sagte der Hydrologe Janez Polajnar nach Angaben von STA. „Die Bedingungen sind nicht vorhersehbar.“

Auch im Rest Nordsloweniens blieb die Lage kritisch. Regierungschef Robert Golob sprach von der „größten Naturkatastrophe“ in der jüngeren Geschichte des Landes. „Der Schaden ist unvorstellbar, praktisch zwei Drittel des Landes sind betroffen“, sagte er.

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