Militärjunta in Niger stellt neue Regierung vor

Die Militärjunta in Niger hat eine neue Regierung für das westafrikanische Land verkündet. Die Putschisten, die Ende Juli die Macht übernahmen, verlasen in der Nacht auf heute im staatlichen TV eine Namensliste mit 21 Personen, die Minister werden sollen.

Der Schritt erfolgte kurz vor einem für heute geplanten Gipfel der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Im Mittelpunkt steht die Frage einer möglichen militärischen Intervention zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in Niger.

UNO besorgt über Gesundheit des gestürzten Präsidenten

Unterdessen zeigte sich UNO-Generalsekretär Antonio Guterres angesichts der schlechten Bedingungen, unter denen der gestürzte nigrische Staatschefs Mohamed Bazoum gefangen gehalten wird, besorgt – er forderte dessen sofortige Freilassung.

Guterres prangerte gestern die „beklagenswerten Bedingungen“ an, unter denen der Präsident und seine Familie in der Gefangenschaft leben, hieß es in einer UNO-Erklärung.

In völliger Isolation festgehalten?

Der US-Sender CNN hatte zuvor berichtet, dass Bazoum von den Militärs, die ihn vor zwei Wochen gestürzt hatten, in kompletter Isolation festgehalten wird. Zudem werde er gezwungen, trockenen Reis und Nudeln zu essen.

In mehreren Textnachrichten, die Bazoum an einen Freund schickte, hieß es, er sei „seit Freitag jeglichen menschlichen Kontakts beraubt“, und niemand versorge ihn mit Nahrung oder Medizin, berichtete CNN weiter.

Guterres „bekräftigt seine Sorge um die Gesundheit und Sicherheit des Präsidenten und seiner Familie und fordert erneut seine sofortige und bedingungslose Freilassung sowie seine Wiedereinsetzung als Staatsoberhaupt“, erklärte sein Sprecher. Die Partei des gestürzten Präsidenten rief gestern zu dessen Befreiung auf.

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