Dänemark: F-16-Einsatz nur über ukrainischem Territorium

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Dänemark für seine langanhaltende militärische Unterstützung und die jüngsten Zusagen zur Lieferung von F-16-Kampfjets gedankt.

Die Ukraine darf die F-16 allerdings nur auf eigenem Territorium zum Einsatz bringen. „Wir spenden Waffen unter der Bedingung, dass sie eingesetzt werden, um den Feind aus dem Gebiet der Ukraine zu vertreiben. Und nicht darüber hinaus“, sagte der dänische Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen.

„Das sind die Bedingungen, egal, ob es sich um Panzer, Kampfflugzeuge oder etwas anderes handelt“, erklärte der Minister.

Selenskyj bedankt sich in Parlamentsrede

Selenskyj betonte heute in einer Rede im dänischen Parlament in Kopenhagen: „Wir sind heute hier, um Ihnen persönlich zu danken. Ich danke Ihnen allen, dass Sie uns in unserem schwierigen Kampf für die Freiheit helfen, für die Hilfe in diesem Krieg, den Russland in unser Land gebracht hat.“

Wolodymyr Selenskyj im dänischen Parlament
Reuters/Ritzau Scanpix

Im Namen aller Ukrainerinnen und Ukrainer wolle er Dänemark seinen Dank für die Solidarität und Unterstützung aussprechen, sagte Selenskyj, ehe er eine Reihe von dänischen Militärhilfen wie u. a. Leopard-Kampfpanzer auflistete. „Ich danke Dänemark dafür, der Ukraine zu helfen, unbesiegbar zu werden“, sagte er.

Mangott: Keine Eskalation nach F-16-Zusage

Die beschlossene Lieferung von US-Kampfjets des Typs F-16 an die Ukraine durch die Niederlande und Dänemark wird nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Gerhard Mangott nicht zu einer nennenswerten militärischen Eskalation des russischen Angriffskrieges führen. In der ZIB2 zeigte sich Mangott auch skeptisch gegenüber diskutierten Gebietsverzichten der Ukraine im Abtausch gegen eine Aufnahme Kiews in die NATO.

„Es ist Tatsache, dass Russland nicht mehr sehr viele Möglichkeiten hat, militärisch zu eskalieren – es hat das schon getan“, sagte Mangott. Eine nicht sehr wahrscheinliche, aber zumindest prinzipiell mögliche Eskalation wäre der Einsatz von Atomwaffen, „aber ein Auslöser dafür wäre die Lieferung von westlichen Kampfflugzeugen ganz sicher nicht“.

Kritik aus Russland

Russland übte Kritik an den angekündigten Lieferungen von F-16-Kampfjets. Der Schritt werde zu einer weiteren Eskalation des Konflikts führen, erklärte der russische Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, laut der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau.

Dänemark verstecke sich hinter der Prämisse, dass die Ukraine die Bedingungen für einen Frieden selbst bestimmen müsse. Damit „versucht Dänemark mit Taten und Worten, der Ukraine keine andere Wahl zu lassen, als die militärische Konfrontation mit Russland fortzusetzen“.

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