Ukraine sieht Putin durch Flugzeugabsturz geschwächt

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow sieht den russischen Präsidenten Wladimir Putin durch den Flugzeugabsturz politisch geschwächt, bei dem führende Mitglieder der Wagner-Söldnertruppe ums Leben gekommen sind.

Resnikow erinnert in einem Interview mit „Bild“, „Welt“ und Politico daran, dass es zwischen Putin und der Wagner-Gruppe ein Abkommen nach dem Marsch auf Moskau vor zwei Monaten gegeben habe, das jetzt gebrochen worden sei.

Resnikow hält auch das Dementi des Kreml zur Verantwortung für den Flugzeugabsturz für unglaubwürdig. Für die Gegenoffensive der Ukraine spiele das weitere Schicksal der Wagner-Gruppe keine Rolle. Sie sei inzwischen integriert worden in die russischen Streitkräfte oder in ein privates Unternehmen in Afrika. Ein Teil sei in Belarus stationiert. „Es gibt keine Wagner-Gruppe mehr, wie man sie als ernsthafte Streitmacht vor einem Jahr sehen konnte. Sie ist kaputt.“

Kreml weist Verwicklung zurück

Zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz herrscht weiter Unklarheit über die Umstände. Der Kreml bestritt am Freitag, den Befehl für Prigoschins mutmaßlichen Tod gegeben zu haben. „Das ist eine absolute Lüge“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Unterdessen wurde die erste Leiche aus dem Flugzeugwrack identifiziert.

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Kiew: Russland plant neue Offensive

Russland zieht nach Darstellung der Ukraine seine Truppen für eine neue Offensive zusammen. „Nach einem Monat heftiger Kämpfe und erheblichen Verlusten bei Kupjansk und Lyman ordnet der Feind seine Kräfte und Mittel neu“, erklärte unterdessen Generaloberst Olexandr Syrskyj, der Kommandant der ukrainischen Bodentruppen.

Es müssten unverzüglich Schritte zur besseren Verteidigung der gefährdeten Frontabschnitte eingeleitet werden. Einzelheiten nannte er nicht.

Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.