UNO warnt vor prekärer Lage an zwei weiteren Dämmen in Libyen

Das UNO-Nothilfebüro (OCHA) ist nach den verheerenden Überschwemmungen in Libyen besorgt über zwei weitere Dämme, hinter denen sich große Wassermengen stauen sollen. Es geht um den Dschasa-Damm zwischen der teils zerstörten Stadt Darna und Bengasi und den Kattara-Damm nahe Bengasi, wie OCHA gestern Abend mitteilte.

Berichte über die Lage seien widersprüchlich. Nach Angaben der Behörden seien aber beide Dämme in gutem Zustand und funktionierten. Am Dschasa-Damm würden nach Behördenangaben Pumpen installiert, um den Druck auf die Staumauer zu nehmen, so OCHA.

Darna war nach dem schweren Unwetter am vergangenen Sonntag vor allem durch den Bruch zweier Dämme schwer getroffen worden. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen, Tausende werden noch vermisst. Genaue Zahlen haben die Behörden bisher nicht.

40.000 obdachlos

Nach Schätzungen der UNO-Organisation für Migration (IOM) haben insgesamt mehr als 40.000 Menschen durch die Katastrophe im Nordosten Libyens ihre Bleibe verloren. Die Zahl liege wahrscheinlich deutlich höher.

In vielen der schwer getroffenen Gebiete seien noch keine Zählungen möglich gewesen. Das Welternährungsprogramm (WFP) bereitet Nahrungsmittellieferungen vor, um 100.000 Menschen im Katastrophengebiet für mindestens drei Monate zu unterstützen.

Zahl der Todesopfer steigt weiter

Eine Woche nach den schweren Überschwemmungen in Libyen hat sich die Zahl der Toten auf mehr als 11.000 erhöht. Nach Angaben des UNO-Nothilfebüros (OCHA) kamen allein in der stark zerstörten Hafenstadt Darna rund 11.300 Menschen ums Leben. Weitere 10.100 Menschen würden noch vermisst. Hilfsorganisationen warnen vor der wachsenden Gefahr durch Krankheiten.

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