Getreidestreit: Kritik aus Tschechien an Selenskyj

Die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für seine jüngsten Aussagen über Importeinschränkungen für ukrainisches Getreide durch Polen und andere Länder scharf kritisiert.

Selenskyj hatte vor der UNO-Vollversammlung gesagt, das „politische Theater“ um Getreideimporte aus der Ukraine komme nur Russland zugute.

Für sie sei Polen eine „zweite Heimat“, deshalb tue es ihr leid, wenn sie diese Beleidigungen lese, so Cernochova, Mitglied der konservativen Demokratischen Bürgerpartei (ODS). Selenskyjs Aussage sei „wirklich nicht gelungen“, schrieb die Ministerin auf Twitter (X).

Ministerin fordert Rückkehr zum Verhandlungstisch

Weiters kritisierte sie die von Kiew eingereichte Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen Polen und die Slowakei, wo in Kürze Wahlen anstehen.

Beide Länder hätten der Ukraine in den vergangenen eineinhalb Jahren intensiv geholfen. Es werde „schwierig“ sein, den Bürgerinnen und Bürgern im Wahlkampffinale zu erklären, warum die Ukraine nun kurz vor den Wahlen eine Beschwerde gegen die Länder eingereicht habe.

Die Ministerin forderte, die Streitigkeiten am Verhandlungstisch beizulegen. „Entschuldigung machen und annehmen, durchatmen und weitermachen. Es muss bald passieren. Und ich bitte alle Parteien sehr, sehr darum. Wenn das nicht geschieht, verlieren wir alle“, warnte Cernochova.

Polens Präsident sieht Missinterpretation

Polens Präsident Andrzej Duda rückte indes zur Verteidigung von Premier Mateusz Morawiecki aus. Morawiecki hatte mit der Aussage für Aufsehen gesorgt, wonach Polen der Ukraine keine Rüstungsgüter mehr liefern wolle. Duda sah eine Missinterpretation von Morawieckis Worten.

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