Saudischer Botschafter besucht erstmals Palästinensergebiete

Saudi-Arabiens Botschafter für die palästinensischen Gebiete ist erstmals seit seiner Ernennung ins Westjordanland gereist. Nadschif al-Sudairi übergab heute in Ramallah dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas sein Beglaubigungsschreiben, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA meldete.

Es ist Berichten zufolge das erste Mal seit Jahrzehnten, dass ein offizieller saudischer Vertreter die palästinensischen Gebiete besucht. Sudairi ist auch der saudische Botschafter in Jordanien und übernimmt das Amt von seinem Dienstsitz in Amman aus.

Beobachterinnen und Beobachter werteten den Schritt als Zeichen, dass sich das Königreich verstärkt für die Rechte der Palästinenser einsetzen und sein Engagement in der Region intensivieren will. Seine Ernennung sei „ein wichtiges Zeichen für die Verbundenheit des Königreichs“ mit den palästinensischen Menschen, sagte Sudairi in Ramallah vor Journalistinnen und Journalisten.

Palästinenser: „Historischer Meilenstein“

Derzeit laufen Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel unter US-Vermittlung über eine mögliche Normalisierung ihrer Beziehungen. Das palästinensische Außenministerium teilte zum Amtsantritt des saudischen Botschafters mit, es handle sich um „einen wichtigen historischen Meilenstein für die Stärkung und Entwicklung der bilateralen Beziehungen“.

Zudem würden weitere Perspektiven für die gemeinsame Zusammenarbeit in allen Bereichen geschaffen. Vergangene Woche hatte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman eine Annäherung mit Israel bestätigt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem möglichen Zeitrahmen von „einigen Monaten“ für eine Einigung.

Nach Medienberichten würde Saudi-Arabien im Rahmen einer Vereinbarung Israel anerkennen und im Gegenzug US-Sicherheitsgarantien und Hilfe beim Aufbau eines zivilen Atomprogramms bekommen. Israel müsste dafür jedoch umfassende Zugeständnisse an die Palästinenser machen.

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