Israel bombardierte erneut Hunderte Ziele in Gaza

Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die islamistische Hamas nach eigenen Angaben erneut zahlreiche Ziele im Gazastreifen bombardiert. Wie das israelische Militär heute auf Telegram bekanntgab, hätten Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 250 „Terrorziele“ angegriffen. Zudem hätten Soldaten eine Abschussbasis für Boden-Luft-Raketen der Hamas in der Gegend von Chan Junis im Süden des Gazastreifens getroffen, hieß es weiter.

Panzer in Gaza

Zudem gab es dem israelischen Armeeradio zufolge einen relativ großen Einfall israelischer Bodentruppen in den Gazastreifen. Dieser habe dem Angriff auf Hamas-Stellungen gedient. Der Einsatz wurde bereits wieder beendet, hieß es weiter. Mehrere Einrichtungen der radikal-islamischen Hamas seien angegriffen worden, bevor die Soldaten sich wieder zurückgezogen hätten, teilte das Militär mit.

Im Sender Armeeradio war vom bisher größten Einsatz von Bodentruppen im gegenwärtigen Krieg die Rede. Das Militär erklärte, der Einfall sei „in Vorbereitung auf die nächsten Phasen des Kampfes“ erfolgt. Das könnte ein Hinweis auf einen großangelegten Einmarsch von Bodentruppen sein, mit dem die israelische Regierung mehrfach gedroht hat.

Medien: Hamas schoss Raketen Richtung Süden

Mitglieder der Hamas hatten am Vortag eigenen Angaben zufolge aus dem Gazastreifen erneut zwei Langstreckenraketen in Richtung Haifa im Norden und Eilat im Süden Israels abgefeuert. Laut Medien explodierte ein Geschoß in der Luft, das andere sei im Süden auf offenes Gelände gefallen. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es nicht.

Hamas: Zahl der Toten in Gaza gestiegen

Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Krieges stieg nach Angaben der Hamas auf mehr als 7.000. Insgesamt seien in dem seit 20 Tagen andauernden Krieg 7.028 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen, unter ihnen 2.913 Kinder und 1.709 Frauen. Diese Zahlenangaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

US-Präsident Joe Biden zweifelt die palästinensischen Angaben zu den Toten im Gazastreifen an. Er habe „kein Vertrauen in die Zahlen, die die Palästinenser verwenden“.

Die USA bereiten sich indes darauf vor, US-Bürger und -Bürgerinnen aus dem Libanon und Israel zu evakuieren zu können. Wie die Athener Zeitung „Kathimerini“ berichtete, seien zahlreiche Transportflugzeuge der US-Luftwaffe auf dem militärischen Teil des Flughafens von Chania in Griechenland gesichtet worden. Der Marinestützpunkt von Souda mit seinem Flughafen sind eine der wichtigsten Basen der Vereinigten Staaten im östlichen Mittelmeer. Der US-Marine-Stützpunkt und der Flughafen liegen wenige Kilometer östlich der Hafenstadt Chania.

Rätseln über Timing für Bodenoffensive

Die Vorbereitungen für eine Bodenoffensive laufen indes laut Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Details nannte er keine. Kurz zuvor gab es widersprüchliche Angaben: US-Medien vermeldeten, dass Israel einer Verschiebung der Offensive zugestimmt habe, damit die USA Raketenabwehrsysteme in die Region bringen könnten. US-Präsident Joe Biden sagte, es obliege Israel, über die Offensive zu entscheiden.

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