Israel: Familien von 229 Geiseln der Hamas benachrichtigt

Die Zahl der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ist offiziellen israelischen Angaben zufolge erneut gestiegen. Man habe bis heute die Familien von 229 Geiseln informiert, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Das sind fünf mehr als noch am Vortag. Es werde erwartet, dass die Zahl noch steigen könnte.

Die vier von der islamistischen Hamas bereits freigelassenen Geiseln sind nach Militärangaben bei der Zahl nicht eingerechnet. Nach israelischen Informationen sind unter den Geiseln Bürgerinnen und Bürger von 25 Staaten.

Die jüngste Geisel ist nach israelischen Informationen neun Monate, die wohl älteste 85 Jahre alt. Fast drei Wochen nach Hamas-Terrorangriff auf Israel gibt es laut einer Regierungssprecherin noch immer rund 100 Vermisste, deren Schicksal ungeklärt ist. Auch die Identifikation der Toten ist noch nicht abgeschlossen.

„Kommersant“: Hamas fordert Waffenruhe vor Geiselfreilassung

Ein Hamas-Vertreter nannte bei dem Besuch einer Delegation der radikalislamischen Organisation in Moskau indes eine Waffenruhe als Voraussetzung für die Freilassung von Geiseln. Es brauche Zeit, um alle von den verschiedenen palästinensischen Gruppierungen Verschleppten zu finden, sagte Abu Hamid laut der russischen Zeitung „Kommersant“. „Sie (Kämpfer der Hamas, Anm.) haben Dutzende Menschen gefangen genommen, die meisten Zivilisten, und wir brauchen Zeit, um sie im Gazastreifen zu finden und dann freizulassen.“

Laut der Zeitung betonte Hamid, dass dafür ein ruhiges Umfeld notwendig sei. Die Hamas hatte zuvor erklärt, rund 50 Geiseln seien bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israel kritisierte die Einladung der Hamas nach Moskau scharf und forderte Russland zur Ausweisung der Delegation auf. Russland verteidigte die Gespräche mit der Hamas-Delegation in Moskau. Russland halte es für notwendig, mit allen Seiten im israelisch-palästinensischen Konflikt in Kontakt zu bleiben, so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

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