Demos nach Wahlsieg von Wilders in Niederlanden

Nach dem Sieg der Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders bei der Parlamentswahl sind in den Niederlanden gestern Hunderte Menschen aus Protest auf die Straße gegangen. In Utrecht folgten etwa tausend Menschen dem Aufruf mehrerer linker Parteien zu einer Demonstration unter dem Motto „Ihr seid nicht allein“. In Amsterdam fand ein ähnlicher Protestzug statt.

Die Organisatoren der Demonstration in Utrecht erklärten: „Wir wollen den Niederländern zeigen, dass wir niemanden jemals alleine lassen und dass wir uns für die Rechte aller einsetzen.“

Demonstration in Utrecht
APA/AFP/Anp/Robin Van Lonkhuijsen

Bei der Parlamentswahl hatte Wilders’ PVV 37 von 150 Parlamentssitzen erreicht und wurde somit stärkste Kraft in der Volksvertretung. Dem Land steht jedoch vermutlich eine komplizierte Regierungsbildung vor, da Wilders’ mögliche Koalitionspartner es bisher ausschließen, seine Juniorpartner zu werden.

Während des niederländischen Wahlkampfs hatte sich Wilders zwar um ein vergleichsweise moderates Image bemüht. Im Wahlprogramm seiner PVV wird Asylbewerbern aber unter anderem unterstellt, kostenlos zu „schlemmen“, während niederländische Familien bei Lebensmitteln sparen müssten. Zudem fordert die PVV darin ein Verbot von Islamschulen, des Koran und von Moscheen sowie einen Kopftuchbann für Regierungsgebäude. Außerdem strebt Wilders’ Partei an, in einem „verpflichtenden Referendum“ über den Ausstieg der Niederlande aus der EU abstimmen zu lassen.

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