Schellnhuber: Situation in Klimakrise „dramatisch“

Der renommierte Klimaexperte Hans Joachim Schellnhuber, seit Kurzem Generaldirektor des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg (NÖ) bei Wien, hat gestern Abend im ZIB2-Interview die Situation im Klimawandel als „dramatisch“ bezeichnet. Der Präsident der diesjährigen Klimakonferenz (COP) in Dubai, Sultan Ahmed al-Dschaber, bestreite sogar den notwendigen vollständigen Ausstieg aus fossilen Energien.

Schellnhuber erwartet daher wenig von der Klimakonferenz in Dubai: „Die Klimasituation wird immer dramatischer. Die Klimakonferenzen werden immer größer und teurer. Die Ergebnisse werden armseliger.“

Bejubelt werde etwa ein 200-Millionen-Dollar-Entschädigungsfonds für die Länder des globalen Südens. „Dabei liegen die wahren Kosten 1.000-fach höher“, kritisierte Schellnhuber und spricht von „symbolischen Gaben“. Würde es zu einer Erwärmung um drei Grad kommen, wäre das unbeherrschbar, warnt der Klimaexperte. „Das wäre das Ende der menschlichen Zivilisation.“

COP: Debatte zu fossiler Energie zeigt Bruchlinien

Aussagen des COP28-Präsidenten Dschaber zu fossiler Energie führten einmal mehr die zentralen Bruchlinien der COP28 vor Augen. Die Emirate und mehrere andere Länder wollen weiter auf Kohle, Gas und Erdöl setzen und Technologien wie CO2-Speicherung und -Abscheidung nutzen. Diese werden von Fachleuten aber als wissenschaftlich umstritten, teuer und nicht zeitnah im größeren Maßstab einsetzbar bewertet.

Lesen Sie mehr …