Golf von Oman: Iran beschlagnahmt Öltanker

Die iranische Marine hat im Golf von Oman einen Öltanker beschlagnahmt. Grundlage für die Beschlagnahme sei „ein Gerichtsbeschluss“ gewesen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA gestern.

Zuvor hatte die britische Behörde für maritime Sicherheit, UKMTO, gemeldet, dass Bewaffnete einen Öltanker im Golf von Oman geentert hätten. Die vier oder fünf Männer in „militärähnlichen schwarzen Uniformen mit schwarzen Masken“ betraten das Schiff laut UKMTO gegen 7.30 Uhr Ortszeit (4.30 Uhr MEZ) im Gebiet vor Sohar in Oman. Anschließend habe der Öltanker seinen Kurs geändert und steuere nun auf die iranische Südküste zu.

Öltanker St. Nikolas
Reuters/Daisuke Nimura

An Bord des Schiffes „St Nikolas“, das einem griechischen Unternehmen gehört und unter der Flagge der Marshallinseln fährt, befinden sich 19 Crewmitglieder und 145.000 Tonnen Rohöl. Der Tanker war unterwegs von Basra im Irak nach Aliaga in der Türkei und sollte dafür den Sueskanal durchqueren.

Laut Ambrey war das Schiff erst vor Kurzem umbenannt worden. In der Vergangenheit habe es iranisches Öl transportiert. Wegen der Sanktionen gegen den Iran sei das Öl aber von den US-amerikanischen Behörden konfisziert worden. „In der Vergangenheit hat der Iran Aktionen gegen diejenigen unternommen, denen er vorwirft, mit den USA zu kooperieren“, so das Unternehmen weiter.

USA fordern Freigabe

Die USA fordern vom Iran die sofortige Freigabe des Tankers. „Die iranische Regierung muss das Schiff und seine Besatzung unverzüglich freilassen“, sagte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, in Washington. Es handle sich um eine „rechtswidrige Beschlagnahmung eines Handelsschiffs“.

Angriffe im Roten Meer: Maersk warnt vor dramatischen Folgen

Die ständigen Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer vor der Küste des Jemen könnten dramatische Folgen für die Weltwirtschaft haben. Einen Tag nach dem bisher größten Angriff warnte der Reedereiriese Maersk vor höherer Inflation. Es gebe „keine Gewinner“. Eine aktuelle Schätzung erwartet deshalb für heuer schon einen Rückgang des globalen Handels um 1,3 Prozent.

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