Blick auf Strand in Rhodos
ORF/Ákos Heves
Nach CoV-Jahren

Rückkehr zur frühen Urlaubsbuchung

Obwohl die Preise für Flüge und Hotels insgesamt deutlich nach oben gegangen sind, zeichnet sich schon jetzt eine starke Reisesaison ab. Deutlich wird vor allem, dass Urlaubspläne wieder deutlich früher fixiert werden als in den vergangenen Jahren, in denen die Angst vor CoV-Beschränkungen vielfach Zurückhaltung ausgelöst hatte. Laut aktuellen Zahlen seien die Vorausbuchungen nun wieder auf Vorkrisenniveau, heißt es aus der Wirtschaftskammer.

Vor der Pandemie war ein Gutteil der Jahresurlaube bereits zwischen November und Jänner fixiert worden, in den vergangenen Jahren sei das deutlich später passiert, so WKÖ-Reisebürosprecher Gregor Kadanka. 2023 sei der Buchungsaufschwung erst ab Ende Jänner bis März spürbar geworden, heuer war die Branche wieder deutlich früher beschäftigt.

„Wir haben circa 25 Prozent mehr Vorausbuchungen derzeit“, so Kadanka in Bezug auf die vergangene Saison. 2024 erreiche auch das weltweite Sitzplatzangebot in den Fliegern etwas über 90 Prozent der Vor-CoV-Kapazitäten, im Vorjahr seien es rund 80 Prozent gewesen.

Schon im Vorjahr hatte die Reisebranche Grund zur Freude. Im Sommer 2023 gab es 9,3 Millionen Urlaubsreisen – ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Sommer davor. Fast 4,9 Millionen Österreicherinnen und Österreicher hatten mindestens eine Sommerreise unternommen, so die Zahlen der Statistik Austria.

Gute Buchungslage trotz gestiegener Preise

Im Vorjahr hatten die Preise kräftig angezogen – um die 20 bis 30 Prozent weltweit, so die grobe Schätzung Kadankas. Ein Durchschnitt sei jedoch schwer zu nennen. So seien die Flüge aus europäischen Hubs wie etwa Frankfurt doppelt so teuer geworden; gewisse Strecken hätten sich „extrem verteuert“, andere gar nicht.

„Der ‚Spread‘ ist enorm groß geworden – weitere Flüge sind zum Teil günstig und ums Eck nach Zürich zahlt man 1.000 Euro.“ Auch Wien – Amsterdam koste deutlich mehr, während Wien – Palma nicht teurer geworden sei. Grund sei die unterschiedliche Konkurrenzsituation.

Mittelmeer-Region bleibt im Trend

Bei den gewählten Destinationen gebe es 2024 „keine großen Verschiebungen“. Im Sommer sei das Mittelmeer gut gebucht – „die Türkei wieder ein bisschen stärker“. Im Winter seien der Indische Ozean mit Mauritius, den Malediven und den Seychellen, Afrika mit Tansania, Namibia, Marokko und auch Safari als Thema gefragt, ebenso die USA sowie Asien vor allem mit Thailand. „Thailand kommt wieder – dort hatten sie relativ lange und harte CoV-Einschränkungen“, so der Branchensprecher.

Einer repräsentativen Studie im Auftrag von Ruefa zufolge verreisen Österreicherinnen und Österreicher am liebsten im Juli und August, nicht nur jene, die wegen Kindern auf Ferienzeiten angewiesen sind. Das gesamte Reisebudget für 2024 wird von den Befragten mit im Schnitt rund 1.900 Euro pro Person angegeben. Das sei wesentlich mehr als vor der Pandemie und auch mehr als im Vorjahr, so Ruefa-Geschäfsführer Michele Fanton. Teils liege es an der Teuerung, teils daran, dass die Menschen fürs Reisen mehr ausgeben würden.

Für ein Viertel habe die Inflation keinen Einfluss auf die Urlaubsplanung und -buchung, verwies Fanton auf eine Marketagent-Umfrage unter rund 1.500 Befragten. Unterschiede gibt es beim Alter: Für Jüngere hat die Teuerung einen größeren Einfluss als für Ältere.