Israels Armee zieht Soldaten aus südlichem Gazastreifen ab

Israel hat heute alle Soldaten aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen. Die 98. Kommandodivision der israelischen Armee habe „am 7. April ihren Einsatz in Chan Junis beendet“ und den Gazastreifen „verlassen, um sich zu erholen und sich auf zukünftige Operationen vorzubereiten“, sagte ein Armeevertreter der Nachrichtenagentur AFP. Auf die Frage, ob das bedeute, dass alle Soldaten den südlichen Gazastreifen verlassen hätten, antwortete er: „Ja.“

Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Menschen stieg unterdessen laut palästinischen Angaben auf 33.175 an. Mindestens 75.886 Palästinenserinnen und Palästinenser seien zudem verletzt worden, hieß es seitens der palästinensischen Gesundheitsbehörde. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 38 Menschen getötet und 71 verletzt worden.

UNO: Realistische Angaben

Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Behörde jedoch mehrfach als realistisch bezeichnet. Die Zahl der Opfer könnte allerdings weitaus höher sein, weil viele Menschen vermisst werden und zahlreiche Tote unter den Trümmern zerstörter Häuser verschüttet sind.

Seitens des israelischen Militärs hieß es weiters, erhebliche Truppen verblieben weiterhin im Gazastreifen. „Sie werden die Aktionsfreiheit der israelischen Armee bewahren und ihre Fähigkeiten, präzise Operationen auf der Basis von Geheimdienstinformationen auszuführen.“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu knüpfte unterdessen einen Waffenstillstand mit der Terrororganisation Hamas an die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln. Er werde „extremen“ Forderungen nicht nachgeben, sagte er unter Verweis auf die in Ägypten laufenden Verhandlungen über eine Feuerpause.

Vor sechs Monaten begann der Krieg gegen die radikalislamische Hamas. Der westliche Rückhalt für die israelische Regierung unter Netanjahu beginnt zu bröckeln: Das menschliche Leid sei zu groß, die israelische Kriegsführung zu rücksichtslos.

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