Nahost: Zeitpunkt für neues Abkommen für Galant „günstig“

Vor dem Hintergrund der Verhandlungen in Kairo über Geiselfreilassungen und eine Feuerpause im Gazastreifen hält Israels Verteidigungsminister Joav Galant den Zeitpunkt für ein Abkommen mit der Hamas für „günstig“. „Ich denke, wir sind an einem geeigneten Zeitpunkt“, sagte Galant gestern vor israelischen Rekruten laut einer von seinem Büro veröffentlichen Erklärung. Kurz zuvor hatten Vertreter Israels wie der Hamas Fortschritte bei den Verhandlungen noch dementiert.

Ein Abkommen erfordere allerdings „schwierige Entscheidungen“, räumte Galant ein. Der „unerbittliche Druck auf die Hamas“ habe Israel nach sechs Monaten Krieg in eine „starke Verhandlungsposition“ gebracht, die „Flexibilität und Handlungsfreiheit“ ermögliche. Israel müsse aber „bereit sein, den Preis zu zahlen, um die Geiseln zurückzuholen, bevor wir wieder in den Kampf ziehen“.

Distanz „immer noch groß“

Die Distanz zwischen den Positionen auf beiden Seiten sei „immer noch groß“, hatte zuvor das israelische Nachrichtenportal Ynet einen nicht genannten israelischen Regierungsvertreter zitiert. Laut einem weiteren hochrangigen Regierungsbeamten gibt es jedoch bei den Verhandlungen noch Spielraum. „Wir müssen geduldig sein. Es gibt ein Potenzial, aber wir sind noch nicht da“, sagte er.

Auch die Hamas dämpfte den vom Vermittler Ägypten zuvor geäußerten vorsichtigen Optimismus hinsichtlich einer möglichen Einigung. Man könne „bisher nicht von konkreten Fortschritten sprechen“, sagte ein Hamas-Funktionär zur AFP. Ihm zufolge betreffen die Differenzen vor allem die von der islamistischen Palästinenserorganisation verlangte Rückkehr von Binnenflüchtlingen in die Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets.

An der jüngsten Gesprächsrunde in Kairo waren auch Delegationen aus Israel, Katar und den USA beteiligt. Zuvor hatte der staatsnahe ägyptische Nachrichtensender al-Kahira News berichtet, die Gespräche seien vorangekommen.

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