Man habe zahlreiche glaubwürdige Berichte über gezielte Angriffe auf Zivilisten sowie über andere Gräueltaten erhalten. Bei vielen Angriffszielen sei eindeutig zu erkennen gewesen, dass sie von Zivilisten genutzt würden, so Blinken.
Die NATO fordert Russland auf, die Drohungen mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen zu unterlassen. „Russland muss das nukleare Säbelrasseln stoppen“, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. „Ein nuklearer Krieg kann niemals gewonnen werden und sollte auch nicht geführt werden.“ Er kündigte eine weitere Stärkung der Ostflanke der Allianz an.
Weiter heftige Kämpfe
Die Kämpfe in der Ukraine gehen derweil weiter, vielerorts haben sie sich zu einem Stellungskrieg gewandelt. Um die belagerte Stadt Charkiw gibt es heftige Kämpfe, und im Umkreis der Stadt Riwne im Nordwesten der Ukraine beschoss das russische Militär nicht näher bezeichnete Militäranlagen mit Raketen. Rund um Kiew kommt es ebenfalls immer wieder zu Gefechten. Zu der rund 100 Kilometer von Charkiw entfernten Stadt Isjum gibt es keine Verbindung mehr.
Geldmangel bei WHO
Die humanitäre Lage spitzt sich auch weiter zu. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erschwert das hohe Sicherheitsrisiko die Hilfe für die Ukraine. Zudem fehle es an Geld: Bisher erhielt die WHO erst 9,6 Millionen der 57,5 Millionen Dollar, die die Organisation für die kommenden drei Monate in der Ukraine nach eigenen Angaben braucht.
Für heute waren wieder neun Fluchtwege aus belagerten Städten geplant, nicht aber aus Mariupol. Die Lage in etlichen Städten wird für die Zivilbevölkerung immer schwieriger. Die Verwaltung der umzingelten Stadt Mariupol sagte gestern, ein weiteres russisches Bombardement verwandle diese „in die Asche eines toten Landes“.
Für Moskau läuft nach eigenen Angaben weiter alles nach Plan. Laut einem Vertreter des US-Verteidigungsministeriums ist die Kampfkraft der russischen Truppen allerdings unter 90 Prozent ihres Potenzials zu Beginn der Invasion gesunken.
Debatte: Welche Auswirkungen wird der Krieg haben?
Der russische Präsident Wladimir Putin führt den Krieg in der Ukraine trotz internationaler Appelle und Sanktionen weiter. Wie wirksam sind Sanktionen? Warum ist die Ukraine so allein? Wie kann man den Geflüchteten am besten helfen? Welche Auswirkungen wird der Krieg haben?
Diskutieren Sie mit in debatte.ORF.at