Drei Analysten schauen ins Tal
ORF
„Auf Wahlfang“

Der Wahlstimmung auf der Spur

„Wenn’s net so deppat tan hätten, hätt’s keine Neuwahlen gegeben.“ Der Wahlstimmung auf der Spur ist auch ORF1 am Dienstag mit einem Doku-Abend. Begleitet wurden die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Parteien beim Wahlwerben in den Sommerferien. Und die Expertinnen und Experten schauen von einer Wanderhütte auf den Wahlsommer hinunter.

„Mittlerweile wählen wir schon fast alle zwei Jahre.“ So bringt es eine Stimme aus der Bevölkerung in der Doku „Auf Wahlfang. So kämpft die Politik um unsere Stimmen“ (ORF1, 21.10 Uhr) auf den Punkt. An Ort und Stelle, so sieht man, will die Politik für bessere Stimmung in der Bevölkerung kämpfen. Wie viel das bringt, versuchen die Experten Kathrin Stainer-Hämmerle, Christoph Hofinger und Peter Filzmaier zu ergründen. Sie blicken von einer Berghütte auf den sommerlichen Wahlkampf.

Hinweis Wahldokus

ORF1 begibt sich am Dienstag mit den Parteien auf „Wahlfang“ und auf die Spur des „Ibiza-Skandals“.

„Bei der Frage, wo die Wahl entschieden wird, ist man ungewollt immer manchen Bundesländern gegenüber unfreundlich“, sagt Filzmaier mit Blick auf den Vorarlberger Hofinger: „In Vorarlberg, dort wo du herkommst, und im Burgenland, dort bekomme ich wahrscheinlich Einreiseverbot. Aber mit der dortigen Wählerzahl, selbst wenn man dort um zehn Prozentpunkte besser liegt als überall anders, macht das nur 0,X Punkte, die man am Ende aufgeholt hat.“

TV-Hinweis

„Ibiza – dem Skandal auf der Spur“, heute, 20.15 Uhr, ORF1; „Wahlfang“, heute, 21.10 Uhr, ORF1.

Für Hofinger steht ohnedies fest, dass man die Jungen an Ort und Stelle nicht mehr überzeugen kann: „Es ist schon extrem spannend, dass Jugendliche auch den Großteil ihrer politischen Information sich aus Sozialen Medien holen, also dass dieses Fotomedium Instagram auch für Polit-, den Austausch politischer Informationen unter 20 führend ist.“

Wer will das Wort „Ibiza“ noch in den Mund nehmen?

Die Politologin Steiner-Hämmerle sieht wiederum insgesamt den Wahlkampf unter den Vorzeichen der „Ibiza-Krise“: „Die Frage für mich ist, wer hat wirklich Interesse, das Wort ‚Ibiza‘ oft in den Mund zu nehmen; dieses Wort beschädigt ja die Politik generell und zerstört das Vertrauen überhaupt. Nicht mal die Oppositionsparteien werden darauf aus sein, das Wort möglichst oft im Mund zu führen.“

Herbert Kickl mit Bier bei einer Wahlwanderung
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Herbert Kickl im Straßenwahlkampf im Zillertal: „Bin eigentlich sehr sanft“

So sieht man in der Doku jedenfalls Politiker, wie man sie selten kennt. Verbindlich statt angriffig – und auch Herbert Kickl von der FPÖ wird sagen: „Wenn Sie viele Leute fragen, mit denen ich immer wieder zu tun habe, dann werden Sie sehen, dass ich eigentlich sehr ausgeglichen, sehr entspannt und sehr, sehr sanft bin.“

Ibiza und die Folgen

Vor drei Monaten brachte der „Ibiza-Skandal“ auch so etwas wie eine neue politische Zeitrechnung. Eine Doku schaut auf die Wurzeln von „Ibiza“ und dem, was darauf folgte.

Die Ursache einer Wahl

Weniger sanft war der Mai in Österreich. Die Doku „Ibiza – dem Skandal auf der Spur“ zeigt nicht nur die entscheidenden Stunden rund um den Neuwahlbeschluss seit Bekanntwerden des geheim aufgenommenen Videos mit Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus in der kleinen Balearen-Finca. Zu Wort kommen auch die Investigativjournalisten Frederik Obermaier und Bastian Obermayer von der „Süddeutschen Zeitung“, die zumindest in Ansätzen schildern, wie sie an das heikle Videomaterial gekommen sind.