Inland

In der Causa Eurofighter gibt es eine Anklage gegen den Manager und Investor Siegfried Wolf, ehemals CEO von Magna International. Das bestätigte das Straflandesgericht Graz der APA, nachdem die „Kronen Zeitung“ (Online-Ausgabe) darüber berichtet hatte. Auch ein zweiter Unternehmer wird angeklagt.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) vermeldete die Anklagen unter anderem wegen Geldwäschevorwürfen in einer Aussendung, allerdings ohne Namensnennung. Von Wolfs Sprecher Josef Kalina gab es auf APA-Anfrage nicht mehr als „kein Kommentar“. Die Identität der angeklagten Personen bestätigte er nicht.

Die von der WKStA untersuchten Vorwürfe beziehen sich auf den Verfahrenskomplex Eurofighter: Dabei ging es um mutmaßlich unzulässige Zahlungsflüsse rund um den Kauf der Abfangjäger von EADS.

Reihe von Vorwürfen

„So soll der erstangeklagte Unternehmer Vermögensbestandteile in Höhe von rund 6,8 Millionen Euro verborgen sowie deren Herkunft verschleiert haben und sich so der Geldwäscherei schuldig gemacht haben“, heißt es von der WKStA.

Die Gelder sollen ursprünglich aus Untreuehandlungen seitens der EADS-Verantwortlichen stammen und durch Scheinverträge an Gesellschaften und Privatstiftungen überwiesen worden sein.

Der zweitangeklagte Unternehmer wiederum habe Teile dieser Gelder teils in Gold erhalten (bzw. teils in bar oder Namensschecks erhalten und dann in Gold umgetauscht) und bis zur Rückgabe an den Erstangeklagten in der Schweiz verwahrt, so die WKStA.

Wolf wird auch vorgeworfen, vor dem Eurofighter-Untersuchungsausschuss 2018 die Unwahrheit gesagt zu haben. Die Ermittlungen gegen Hödl wegen des Verdachts der Untreue wurden hingegen eingestellt. Die WKStA ermittelt aber weiterhin gegen ihn wegen Falschaussage. Ein entsprechender Vorhabensbericht sei Ende April an die Oberstaatsanwaltschaft Wien gegangen, so die WKStA.

Gegen Wolf und Hödl wird am Landesgericht Graz verhandelt werden. Wann, ist aber offen, Einsprüche sind möglich. Im anderen Wolf betreffenden Fall, dem Casinos-Komplex, wird weiterhin ermittelt. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Ukraine-Krieg

Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Geländegewinne der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von Bachmut eingeräumt. Ukrainische Truppen hätten einen Teil der Siedlung Berchiwka nördlich der erst kürzlich von russischen Einheiten eingenommenen Stadt in der Ostukraine zurückerobert, teilte Prigoschin mit.

Prigoschins Söldnertruppe hatte Bachmut im vergangenen Monat nach monatelangen Kämpfen erobert und die dortigen Stellungen inzwischen an die reguläre russische Armee übergeben. Der Wagner-Chef hat die russische Militärführung bereits mehrfach scharf kritisiert und ihr Unfähigkeit vorgeworfen.

Der von Papst Franziskus mit einer Friedensmission im Ukraine-Krieg betraute Kardinal Matteo Zuppi reist heute nach Kiew. Hauptziel dieser Initiative sei es, der Ukraine „gründlich zuzuhören, welche Möglichkeiten es gibt, einen gerechten Frieden zu erreichen“, so der Vatikan.

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Russland hat nach eigenen Angaben eine „großangelegte Offensive“ der Ukraine im Donbas zurückgedrängt. „Am Morgen des 4. Juni hat der Feind eine großangelegte Offensive in fünf Bereichen der Front im Süden der Region Donezk gestartet“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht auf heute mit. Kiew, das sich seit Monaten auf eine große Gegenoffensive vorbereitet, bestätigte eine derartige Militäraktion nicht.

Eine Grafik zeigt den aktuellen Frontverlauf im Ukraine-Krieg
Grafik: APA/ORF; Quelle: ISW

Die ukrainischen Truppen hätten „den aus ihrer Sicht schwächsten Bereich der Front angegriffen“, so das russische Verteidigungsministerium. „Der Feind hat sein Ziel nicht erreicht, er hat es nicht geschafft“, hieß es weiter.

Auf Telegram veröffentlichte das Ministerium ein Video, das aus der Luft gefilmte ukrainische Panzerfahrzeuge unter starkem Beschuss zeigen soll. Wo die Kämpfe stattfanden, wurde nicht mitgeteilt.

Widerspruch von Nationalgardisten

Den Angaben widersprach ebenfalls auf Telegram hingegen der russische Nationalgardist Alexander Chodakowski. Bisher werde der Feind „von Erfolg begleitet“, schrieb Chodakowski. Seiner Darstellung nach handelt es sich bei den Angriffen westlich von Wuhledar um eine begrenzte taktische Operation der Ukrainer. Die Lage sei im Fluss.

Chodakowski leitete seit 2014 die Brigade „Wostok“ der Separatisten im Donbas-Gebiet. Seine Einheiten wurden nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine in die russische Nationalgarde eingegliedert.

Russland spricht von acht Bataillonen

Den russischen Angaben zufolge führte die ukrainische Armee die Offensive mit sechs mechanisierten Bataillonen und zwei Panzerbataillonen aus. Donezk gehört zu den vier Regionen, die Russland im September für annektiert erklärt hatte. Bei den anderen handelt es sich um Luhansk, Saporischschja und Cherson.

Der Kommandant der ukrainischen Bodentruppen, Olexandr Syrskyj, berichtete unterdessen von einem Vormarsch in der Nähe von Bachmut. Den Streitkräften sei es gelungen, eine russische Stellung in der Nähe der Stadt zu zerstören. Auf die Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ging er nicht ein.

Kiew seit Monaten in Vorbereitung

Die Ukraine bereitet sich nach eigenen Angaben seit Monaten auf eine Gegenoffensive vor. In einem gestern veröffentlichten Video schien die ukrainische Armee die Soldaten aufzufordern, Stillschweigen zu bewahren, und sie erklärte, es werde keine Ankündigung über den Beginn der erwarteten Offensive geben.

In der russischen Oblast Kaluga sind nach Angaben des Gouverneurs zwei Drohnen abgestürzt. Sie seien auf eine Autobahn gefallen, teilte Wladislaw Schapscha auf Telegram mit. „Es gab keine Detonation von Sprengstoff, das Gebiet wurde abgesperrt.“

Der Vorfall ereignete sich rund 280 bis 300 Kilometer von der Hauptstadt Moskau entfernt. Die Oblast (Gebiet) Kaluga liegt westlich der Oblast Moskau, teilt aber keine Grenze mit der Ukraine. Beide liegen in der größeren Region Zentralrussland.

Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, hatte zuvor Gefechte in der Ortschaft Nowaja Tawolschanka bestätigt. Am Abend vermeldete Gladkow, dass eine Energieanlage bei einem Drohnenangriff in Brand geraten sei. Verletzte habe es nicht gegeben.

Der ukrainische Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez, übt Kritik am „Internationalen Gipfel für Frieden in der Ukraine“, der am Wochenende in Wien stattfinden wird.

Diese Konferenz lasse große Zweifel aufkommen, ob die beteiligten Akteure wirklich an einem für die Ukraine gerechten und dauerhaften Frieden arbeiteten, schrieb er in einer der APA vorliegenden Erklärung. Fragen hat Chymynez auch zur angekündigten Grußbotschaft von Altbundespräsident Heinz Fischer.

Beim von linken Nichtregierungsorganisationen ausgerichteten „Gipfel“ soll laut Eigendarstellung eine „Wiener Erklärung für den Frieden“ veröffentlicht werden, in der Politikerinnen und Politiker aufgefordert würden, sich für einen Waffenstillstand und Verhandlungen in der Ukraine einzusetzen.

„Prominente internationale Rednerinnen und Redner“ würden auf die wachsende Eskalationsgefahr des Krieges hinweisen und eine „Umkehr hin zu einem Friedensprozess“ fordern, heißt es in einer Presseaussendung zur Veranstaltung, die am 10. und 11. Juni in Räumlichkeiten des ÖGB im 2. Wiener Gemeindebezirk stattfinden soll.

Chymynez zeigte sich bereits im Vorfeld skeptisch. „In vorliegenden Papieren der Konferenz fehlt eindeutig, dass ein nachhaltiger und umfassender Frieden nur im Einklang mit dem Völkerrecht und der Befreiung aller von Russland besetzten Gebieten möglich ist“, heißt es in seiner Erklärung.

Er verwies diesbezüglich auf einen Zehnpunkteplan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der im ersten Punkt bereits den völligen Abzug aller russischen Truppen aus der Ukraine vorsehe.

Ausland

Der nordmazedonische Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat heute einen Plan zur Beruhigung und Normalisierung der Situation in dem mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Kosovo veröffentlicht.

Der Plan habe zum Ziel, dauerhaften Frieden und Stabilität im Nordkosovo sowie die Rückkehr von Serben in die nordkosovarischen Institutionen zu erreichen, teilte das nordmazedonische Außenministerium in einer Aussendung mit.

Dem Plan zufolge sollen die kosovarischen Behörden ihre Sonderpolizeieinheiten aus dem Norden des Kosovo zurückziehen. Serbien wiederum solle die Alarmbereitschaft seiner Streitkräfte reduzieren. Allerdings soll der regulären kosovarischen Polizei zugesichert werden, zusammen mit den KFOR- und EULEX-Kräften für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.

Die im April in den vier nordkosovarischen Kommunen gewählten Bürgermeister sollen bis zum Sommer ihren Rücktritt einreichen. Neue Kommunalwahlen sollen vor Jahresende stattfinden.

Die Situation im Norden des Landes war zuletzt eskaliert, als die Ende April gewählten Bürgermeister, alle Angehörigen der albanischen Bevölkerungsmehrheit, ihre Ämter übernehmen wollten. Von Serben waren die Wahlen boykottiert worden. Die Wahlbeteiligung lag unter vier Prozent.

Militante Serben hatten Ende Mai beim Protest gegen die neuen Bürgermeister in der Ortschaft Zvecan Friedenstruppen der NATO mit Brandsätzen und Steinen angegriffen. Diese setzten Tränengas und Blendgranaten ein. 30 italienische und ungarische Soldaten sowie mehr als 50 Serben erlitten Verletzungen.

In Afghanistan sind der Polizei zufolge rund 60 Mädchen nach einem Giftanschlag auf ihre Schule ins Krankenhaus eingeliefert worden. Unbekannte seien in die Schule eingedrungen, sagte heute ein Sprecher der Polizei in der nordafghanischen Provinz Sar-i Pul.

Als die Mädchen zum Unterricht kamen, seien sie vergiftet worden. Sie seien im Krankenhaus, aber in einem „guten Zustand“. Die Polizei äußerte sich nicht dazu, welches Gift verwendet wurde und wer hinter dem Anschlag stecken könnte. Festgenommen wurde bisher niemand.

Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban 2021 dürfen die meisten Mädchen nur noch im Grundschulalter zur Schule gehen. Junge Frauen sind von der Bildung weitgehend ausgeschlossen.

Giftanschläge auch im Iran

In Afghanistan hatte es vor Jahren schon einmal eine Reihe von Giftanschlägen auf Mädchenschulen gegeben, darunter mutmaßlich mit Giftgas. Zum Zeitpunkt dieser Anschläge war noch eine international unterstützte Regierung in Kabul an der Macht.

In den vergangenen Monaten hatte es Berichte über eine Serie von Giftanschlägen auf Mädchenschulen in Afghanistans Nachbarland Iran gegeben. Dabei erkrankten seit November Tausende Schülerinnen. Einige Politiker hatten angedeutet, die Schülerinnen könnten Ziel religiöser Gruppen gewesen sein, die eine Schulbildung für Mädchen ablehnen.

Bei einer wichtigen Regionalwahl in Mexiko hat die linksgerichtete Präsidentenpartei Morena gewonnen. Nach der Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse im Bundesstaat Mexico durch die Wahlkommission erkannte die Kandidatin der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) gestern (Ortszeit) den „Sieg“ ihrer Morena-Rivalin Delfina Gomez an.

Gomez führte nach Auszählung von rund 88 Prozent der Stimmen mit einem Vorsprung von neun Prozentpunkten vor ihrer PRI-Konkurrentin Alejandra del Moral. Gomez’ Wahlsieg wurde durch die Popularität des Präsidenten begünstigt. In 22 von 32 Bundesstaaten gewann dessen Morena-Partei.

Richtungsweisend für kommende Wahl

Insgesamt waren 12,6 Millionen Wahlberechtigte in Mexikos bevölkerungsreichstem Bundesstaat aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahl gilt als richtungsweisend für die Präsidentschaftswahl in Mexiko in einem Jahr.

Der Bundesstaat Mexico war eine der letzten Bastionen der PRI im Land. Die PRI hatte die mexikanische Politik über Jahrzehnte hinweg dominiert. Sie stellte aber zuletzt in den Jahren 2012 bis 2018 den Präsidenten. Seither ist der Morena-Politiker Andres Manuel Lopez Obrador Staatschef.

Trotz Zustimmungsraten von rund 60 Prozent darf Lopez Obrador bei der Wahl im nächsten Jahr nicht antreten. Die mexikanische Verfassung erlaubt keine zweite Amtszeit des Staatsoberhaupts. Dessen Amtsperiode dauert sechs Jahre.

Das Vorgehen der Behörden in Hongkong am 34. Jahrestag des Pekinger Tiananmen-Massakers ruft die Vereinten Nationen auf den Plan. Berichte über Festnahmen seien alarmierend, erklärte das Büro von UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk auf Twitter. „Wir fordern die Freilassung aller Personen, die wegen der Ausübung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit inhaftiert sind.“

Polizisten verweisen Demonstranten vom Victoria Park in Hongkong
Reuters/Lam Yik

Die Polizei in Hongkong teilte heute (Ortszeit) mit, es seien 23 Personen wegen Störung der öffentlichen Ordnung festgenommen worden. Eine 53-Jährige sei zudem wegen Widerstands gegen Polizeibeamte inhaftiert worden.

Gestern hatten sich Tausende Menschen im Victoria-Park versammelt, wo in den Jahren zuvor der Niederschlagung der prodemokratischen Proteste am 4. Juni 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen) in Peking gedacht worden war.

Zehntausende Menschen gedenken mittels Kerzenmeer im Victoria Park in Hongkong den Ereignissen am Pekinger Tiananmen-Platz 1989
Reuters/Tyrone Siu

Tausende Polizisten im Einsatz

Laut Berichten lokaler Medien waren die Sicherheitsvorkehrungen in Hongkong heuer verschärft worden. Bis zu 6.000 Polizisten sollen im Einsatz gewesen sein. Im Vorfeld hatten Regierungsvertreter gemahnt, sich an Gesetze zu halten. Sie hatten aber offengelassen, ob Gedenkveranstaltungen illegal seien.

Die chinesische Regierung hatte 2019 als Reaktion auf Massenproteste in Hongkong ein Gesetz zur nationalen Sicherheit erlassen. Es gilt als gravierendster Einschnitt in die Autonomie der ehemaligen britischen Kronkolonie, die ihr bei der Übergabe an China 1997 nach dem Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ für mindestens 50 Jahre zugesagt worden war.

Bei Protesten am Geburtstag des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny sind in Russland gestern mehr als 100 seiner Unterstützer und Unterstützerinnen festgenommen worden. Dem Bürgerrechtsportal OVD-Info zufolge wurden 109 Personen in 23 Städten in Gewahrsam genommen.

Polizisten verhaften einen Demonstranten am Geburstag des russischen Oppositionspolitikers Alexei Nawalny
AP

Botschaft an die Öffentlichkeit

Gleichzeitig wandte sich Nawalny mit einer Botschaft an die Öffentlichkeit – er bekräftigte, trotz der harten Haftbedingungen nicht den Mut zu verlieren. „An seinem Geburtstag muss man ehrlich mit sich selbst sein“, schrieb Nawalny, der gestern 47 Jahre alt wurde, in einer in Onlinenetzwerken verbreiteten Botschaft.

„Und ich habe mir diese Frage gestellt: Bin ich wirklich zuversichtlich oder zwinge ich mich dazu? Meine Antwort lautet: Ich bin es wirklich.“ Der prominente Kreml-Kritiker, der in einem Straflager in der Stadt Wladimir 200 Kilometer von Moskau entfernt einsitzt, schilderte, dass er nun bereits 16-mal in eine Strafzelle eingesperrt wurde. Nach Angaben seiner Unterstützer wollen die Behörden den 47-Jährigen auf diese Weise brechen.

„Es ist klar, dass ich lieber nicht in diesem Loch aufwachen würde“

„Es ist klar, dass ich lieber nicht in diesem Loch aufwachen würde, sondern mit meiner Familie frühstücken würde, einen Kuss auf die Wange von meinen Kindern bekommen, meine Geschenke auspacken und sagen würde: Wow, das ist genau das, wovon ich geträumt habe.“

„Aber so ist das Leben nicht“, fuhr Nawalny fort. Es könne keinen sozialen Fortschritt und auch keine bessere Zukunft geben, wenn es nicht Menschen gebe, die bereit sind, einen Preis dafür zu zahlen, dass sie eine Überzeugung haben dürfen. „Der Tag kommt, an dem es in Russland normal und ungefährlich sein wird, die Wahrheit zu sagen und für Gerechtigkeit zu kämpfen“, schrieb Nawalny.

Weiteres Gerichtsverfahren

Nawalny steht ein weiteres Gerichtsverfahren bevor, in dem ihm wegen des Vorwurfs des „Extremismus“ 35 Jahre Haft drohen. Der Gegner von Staatschef Wladimir Putin war 2020 nach einer Vergiftung, für die er den Kreml verantwortlich macht, in der Berliner Charite medizinisch versorgt worden.

Nach seiner Genesung kehrte er im Jänner 2021 nach Russland zurück, wurde sofort verhaftet und später zu neun Jahren Gefängnis wegen „Betrugs“ verurteilt.

In Polen sind gestern Hunderttausende Menschen gegen die Politik der nationalkonservativen Regierungspartei PiS auf die Straße gegangen. Dicht gedrängt zogen die Teilnehmer des Protestmarsches durch das Zentrum von Warschau. Die Demonstrierenden trugen Plakate mit der Aufschrift „Europa, wir entschuldigen uns für die PiS“, „Abrakadabra – weg ist das PiS-Makaber“ und „PiS ins Pissoir“.

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EU

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) spricht heute ein weiteres Urteil zur Unabhängigkeit der Justiz in Polen. Hintergrund ist eine Klage der EU-Kommission aus dem Jahr 2021, wonach mehrere polnische Regelungen gegen EU-Recht verstoßen. Dabei geht es um die Unabhängigkeit der polnischen Justiz bei der Überprüfung von EU-Recht sowie die Rechte von Richtern auf Achtung des Privatlebens.

Polens nationalkonservative Regierung baut die dortige Justiz seit Jahren ungeachtet internationaler Kritik um. Die EU-Kommission klagte mehrfach gegen die Reformen. Teilweise wurden Beschlüsse vom EuGH gekippt. Weil Warschau sich weigerte, EuGH-Urteile umzusetzen, verhängte der Gerichtshof schließlich eine Mio. Euro Zwangsgeld pro Tag. Die Strafe wurde im Frühjahr halbiert, weil die Regierung inzwischen einige Änderungen am Justizsystem vorgenommen hat.

Allerdings sind neue Verfahren schon abzusehen: Im Februar verklagte die EU-Kommission Polen erneut wegen Verstößen gegen EU-Recht durch den polnischen Verfassungsgerichtshof.

Wirtschaft

In Österreich liegt die Inflation seit Monaten deutlich über dem europäischen Schnitt, auch verglichen mit Deutschland steigen die Preise hierzulande deutlich stärker. Das macht sich auch bei den Lebensmittelpreisen bemerkbar. Laut Arbeiterkammer (AK) sind Markenartikel in Österreich im Schnitt um 18 Prozent teurer als in Deutschland, ohne die unterschiedliche Mehrwertsteuer sind es 15 Prozent.

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Auch wenn die Zahl der Lehranfänger und -anfängerinnen wieder leicht zunimmt, gibt es in Tirol derzeit fast viermal mehr offene Lehrstellen als Bewerberinnen und Bewerber, meldet das Arbeitsmarktservice (AMS). Vor allem im Handel und Tourismus werden Arbeitskräfte gesucht. Der Anteil der Lehrlinge mit Matura hat in den vergangenen Jahren zugenommen.

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Die Inflation in der Türkei ist im Mai leicht gesunken. Die Jahresteuerung lag bei 39,6 Prozent nach 43,7 Prozent im April, wie heute aus Daten des türkischen Statistikamts hervorging. Fachleute hatten weitgehend mit diesem Rückgang gerechnet.

Die türkische Währung Lira rutschte zudem bei schwachem Handel in Asien unter die 21-Dollar-Marke. Das gilt auch als eine der ersten Reaktionen auf die Ernennung des hoch angesehenen Mehmet Simsek zum Finanzminister. Simsek kündigte gestern eine Rückkehr seines Landes zu „rationalen Grundlagen“ in der Wirtschafts- und Finanzpolitik an.

Trotz der anhaltend hohen Inflation und schwächelnden Wirtschaft hat Staatschef Recep Tayyip Erdogan jüngst die Stichwahl um das Präsidentenamt gewonnen. Die Regierung hatte vor der Wahl versprochen, im Mai kostenloses Gas zur Verfügung zu stellen. Die Inflation wurde durch eine Währungskrise Ende 2021 angeheizt und erreichte im vergangenen Oktober mit 85,5 Prozent einen 24-Jahresrekord.

Nach herben Verlusten in der CoV-Krise winkt Fluggesellschaften in aller Welt 2023 mehr als doppelt so viel Gewinn wie bisher gedacht. Auch wegen höherer Ticketpreise dürfte die Branche heuer einen Überschuss von 9,8 Milliarden US-Dollar (9,1 Mrd. Euro) erreichen, teilte der Weltluftfahrtverband (IATA) bei der Generalversammlung heute in Istanbul mit.

In seiner bisherigen Prognose vom Dezember war er von lediglich 4,7 Mrd. Dollar ausgegangen. Von ihrem Gewinnniveau aus dem Jahr vor der Pandemie dürften die Airlines aber weit entfernt bleiben: 2019 hatte die Branche nach früheren Angaben einen Profit von 26,4 Mrd. Dollar eingeflogen.

Nach Einschätzung der IATA wird das Verkehrsaufkommen im laufenden Jahr auf 4,35 Milliarden Fluggäste wachsen. Damit läge es nur noch um vier Prozent niedriger als 2019. „Alles zusammengenommen glauben wir, dass das ein gutes Jahr für die Luftfahrt wird“, sagte IATA-Chef Willie Walsh.

Die Ankündigung einer deutlichen Förderkürzung durch Saudi-Arabien hat die Ölpreise zu Wochenbeginn angetrieben. Heute Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im August 77,03 US-Dollar. Das waren 90 Cent mehr als am Freitag.

Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli stieg um 92 Cent auf 72,66 Dollar. In der Nacht waren die Preise zeitweise noch deutlicher gestiegen.

Nach einer turbulenten OPEC+-Sitzung hatte der Ölriese Saudi-Arabien gestern eine einseitige Kürzung seiner Produktion um eine Million Barrel je Tag zunächst für Juli angekündigt. Das Land führt die gut zwanzig Staaten des Ölkartells OPEC+ gemeinsam mit Russland faktisch an.

Im Gegensatz zu Saudi-Arabien und anderen OPEC-Staaten könnten die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Förderung im kommenden Jahr zudem etwas anheben. Die OPEC-Länder hatten ihre Produktion bereits im vergangenen Jahr gedrosselt. Im April weiteten einige Länder, darunter Saudi-Arabien, die Kürzungen überraschend wieder aus.

Sport

Letztlich sind es nur Zentimeter gewesen, die der Wiener Austria zum vorzeitigen Urlaub gefehlt haben. So aber musste sich die Elf von Trainer Michael Wimmer am Samstag in der letzten Runde der Admiral Bundesliga mit einem 1:1 gegen Meister Salzburg und damit Platz fünf zufriedengeben. Der zwingt die Austria in Hin- und Rückspiel im Europacup-Play-off.

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Blau-Weiß Linz hat sich in einem dramatischen Saisonfinale den Aufstieg in die Admiral Bundesliga gesichert. Das Team von Trainer Gerald Scheiblehner setzte sich gestern in der letzten Runde der 2. Liga gegen Sturm Graz II nach Rückstand noch mit 2:1 (0:1) durch und profitierte von einem überraschenden 1:1 (0:0) des bisherigen Tabellenführers GAK beim FC Mohren Dornbirn. Die Grazer verspielten damit die Rückkehr ins Oberhaus nach 16 Jahren.

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Krawalle in Linzer Innenstadt

In der Linzer Innenstadt kam es in der Nacht nach der Meisterfeier zu Ausschreitungen von Fußballfans von Blau-Weiß Linz. Unter anderem soll es den Informationen der Polizei zufolge einen tätlichen Angriff auf einen Beamten gegeben haben.

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Chronik

Das auffällige Verhalten des Piloten eines Flugzeugs vom Typ Cessna Citation in der Nähe der Hauptstadt Washington und dessen Eindringen in gesperrten Luftraum hat die US-Luftstreitkräfte auf den Plan gerufen und viele Menschen in der Region in Schrecken versetzt.

Gestern stiegen F-16-Kampfjets des US-Militärs auf, um das Flugzeug abzufangen. Weil die Jets Überschallgeschwindigkeit erreichten, kam es zu einem lauten Knall, der in Washington und den angrenzenden Bundesstaaten Virginia und Maryland zu hören war.

Polizisten in einem Wald bei Montebello (USA), wo ein Kleinflugzeug abstürzte
AP/Randall K. Wolf

Pilot reagierte nicht auf Kampfpiloten

Die Cessna stürzte kurze Zeit später in einer dünn besiedelten Gegend bei Montebello im Bundesstaat Virginia ab, südlich von Washington. Derzeit sind viele Fragen offen. Nach Angaben des Nordamerikanischen Luftverteidigungskommandos (NORAD) hatte das US-Militär versucht, mit dem Piloten der Cessna Kontakt aufzunehmen. Dieser sei aber nicht ansprechbar gewesen.

Schließlich sei es zum Absturz gekommen. Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte Quelle, dass das Flugzeug nicht vom Militär abgeschossen worden sei. Es sei üblich, dass die US-Luftfahrtaufsicht (FAA) die Unterstützung des Militärs anfordere, wenn bei einem Flugzeug gefährliches oder unsicheres Flugverhalten festgestellt werde.

Vier Personen an Bord der Cessna

Nach CNN-Informationen befanden sich vier Menschen an Bord der Maschine. Warum der Pilot nicht ansprechbar war – womöglich wegen eines medizinischen Notfalls –, ist Gegenstand der Ermittlungen. Mehrere US-Medien berichteten gestern Abend (Ortszeit), dass an der Absturzstelle keine Überlebenden gefunden worden seien. Offizielle Angaben dazu gab es nicht.

Seit den Terroranschlägen von 9/11, bei denen Flugzeuge in die beiden WTC-Türme in New York flogen, ist die Flugraumüberwachung – insbesondere über Washington und New York – deutlich verschärft worden.

In Australien ist eine wegen mehrfachen Mordes verurteilte Frau nach 20 Jahren Haft begnadigt worden, weil erhebliche Zweifel an ihrer Schuld bestehen. Die heute 55-jährige Kathleen Folbigg war 2003 für schuldig befunden worden, ihre vier Kinder getötet zu haben. Sie wurde zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt und wäre frühestens 2028 freigekommen. Sie beteuerte stets ihre Unschuld.

Die Kinder waren alle über einen Zeitraum von zehn Jahren (1989–1999) im Alter zwischen 19 Tagen und 19 Monaten plötzlich gestorben. Der Fall hatte für viel Aufsehen gesorgt. Die Mutter wurde als „schlimmste Serienkillerin Australiens“ betitelt.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse hätten nun aber ergeben, dass die zwei Buben und zwei Mädchen möglicherweise eines natürlichen Todes gestorben seien, wie die Verurteilte behauptet hatte, sagte der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New South Wales, Michael Daley, heute (Ortszeit).

Petition forderte Neuaufnahme

Eine neue Untersuchung war eingeleitet worden, nachdem festgestellt worden war, dass die Frau ihren beiden Töchtern eine seltene genetische Mutation vererbt hatte. Diese kann zu Herzrhythmusstörungen und zum plötzlichen Tod führen. Fast 100 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie Ärzte und Ärztinnen hatten sich daraufhin mit einer Petition dafür eingesetzt, den Fall neu aufzurollen.

Bei dem ursprünglichen Prozess handelte es sich um ein reines Indizienverfahren, bei dem sich die befragten Experten nicht einig waren. Die Anklage hielt es damals für unwahrscheinlich, dass gleich vier Kinder eines natürlichen Todes sterben. Tagebucheinträge der Mutter, die als Schuldeingeständnis gewertet wurden, seien wahrscheinlich der Trauer und Verzweiflung der Frau geschuldet gewesen, hieß es nun.

Überschwemmungen und Erdrutsche nach schwerem Regen haben über das Wochenende in Haiti mindestens 15 Menschenleben gefordert. Weitere acht Personen würden vermisst, teilte die Zivilschutzbehörde des Karibik-Staates gestern (Ortszeit) mit.

Mindestens 14.000 Menschen hätten am Wochenende ihr Zuhause verlassen und Zuflucht suchen müssen. Mehr als 1.200 Häuser seien überflutet worden, hieß es. Betroffen waren fünf der zehn Departements des Landes, auch die Hauptstadt Port-au-Prince. Die Landwirtschaft sei stark belastet.

Die Hurrikansaison hat in der Region gerade begonnen – sie dauert von Juni bis November. Am Freitag hat sich mit „Arlene“ im Golf von Mexiko der erste tropische Wirbelsturm der Saison gebildet, der stark genug war, um einen Namen zu bekommen. Er schwächte sich in der Nähe von Kubas Westküste am Samstag zu einem Sturmtief ab.

Seit Juni 2022 wird gegen mehrere Personen wegen des Verdachts des Suchtgifthandels ermittelt. Nach einer Hausdurchsuchung im April, bei der fünf Personen verhaftet wurden, konnte gestern ein 25-jähriger Klagenfurter im Flughafen Klagenfurt festgenommen werden. Insgesamt sind nun sieben Männer in Haft.

Mehr dazu in kaernten.ORF.at

Der Naturpark Hohe Wand in Niederösterreich zeigt sich ab sofort in neuem Gewand. Im Mittelpunkt stehen Natur und Geschichte, die von den Gästen erforscht werden können. Die Neugestaltung reicht von einer Schatzrunde mit riesigen Büchern bis zum rekordverdächtigen Kino.

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Der elfte Sechsfachjackpot der Lottogeschichte mit knapp 7,3 Millionen Euro ist geknackt worden. Ein Spielteilnehmer bzw. eine Spielteilnehmerin aus der Steiermark tippte bei der Ziehung von Lotto „6 aus 45“ die „sechs Richtigen“ und bekommt dafür exakt 7.288.891,90 Euro.

Weil der gewinnbringende Wettschein ein Systemschein war, gibt es noch rund 22.000 Euro an Zusatzgewinnen. Es handelt sich laut Lotterien um den höchsten Sechser des heurigen Jahres.

Folgende Gewinnzahlen wurden ermittelt:

7 17 18 25 26 28 / Zusatzzahl 11

Die richtigen LottoPlus-Zahlen:

11 15 28 29 35 44

Kein Spielteilnehmer hatte den richtigen Joker auf der Quittung, im Jackpot bleiben 325.000 Euro.

Die richtige Joker-Zahl:

7 2 4 9 0 0

Alle Angaben ohne Gewähr

Umwelt & Klima

Die heimischen Gletscher sind dank der ergiebigen Schneefälle im April und Mai heuer mit einem blauen Auge davongekommen. Das zeigen Messungen von Geosphere Austria in den Hohen Tauern. Der späte Schnee – unter anderem auf dem Hohen Sonnblick in Salzburg – hat die Winterbilanz laut heimischen Gletscherexpertinnen und -experten „gerettet“.

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Frühestens 2027 sollen sich in Flachau in Salzburg die ersten Windräder drehen. Die Betreiber gehen davon aus, dass es langwierige Rechtsstreitigkeiten nach der Umweltverträglichkeitsprüfung geben wird und sich das Projekt bis 2030 hinzieht.

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Jeden Tag sterben 150 Arten auf der Erde aus. Auch auf heimischen Wiesen schwindet die Artenvielfalt. Die intensive Bewirtschaftung setzt ihr zu, Ackerbau ersetzt Grünland. Gegenmaßnahmen werden ergriffen, deren Potenzial zur Bekämpfung des Artenrückgangs wird jedoch unterschiedlich bewertet.

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Gesundheit

Nach Jahren der Verhandlungen wurden jetzt auch in Tirol die Weichen für Primärversorgungszentren gestellt. Ein Vertrag zwischen Gesundheitskasse und Ärztekammer liegt vor. Tirol ist das letzte Bundesland, das noch kein Primärversorgungszentrum hat.

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In der Steiermark gibt es zu wenige Plätze für Kinder in familiären Ausnahmesituationen. Besonders dramatisch ist die Situation bei familiären Akutfällen – hier stehen aktuell steiermarkweit überhaupt keine freien Betreuungsplätze zur Verfügung.

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Science

Gemessen wird heute weltweit meist mit rechnerisch leicht handhabbaren metrischen Systemen. Früher diente hingegen der Körper als Vorbild, etwa bei der Elle. Eine aktuelle Studie zeigt, dass bis heute auch Arme, Füße und andere Körperteile zum Messen verwendet werden. Für viele Anwendungen sind sie einfach praktischer.

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Kultur

Rund 650.000 Menschen haben die bisher größte Ausstellung mit Werken des Malers Johannes Vermeer in Amsterdam gesehen. Das teilte das Rijksmuseum gestern mit, nachdem die Ausstellung nach 115 Tagen endete. Damit war es die bestbesuchte Ausstellung in der Geschichte des Museums.

Eine Besucherin fotografiert in der Vermeer-Ausstellung im Amsterdamer Rijksmuseum das Werk „Mädchen liest einen Brief an einem offenen Fenster“
AP/Peter Dejong

Seit Februar waren 28 der noch existierenden 37 Gemälde des holländischen Meisters aus Delft (1632–1675) gezeigt worden, darunter viele Leihgaben aus internationalen Sammlungen. Noch nie zuvor waren so viele Vermeer-Gemälde gleichzeitig ausgestellt worden.

Die Vermeer-Ausstellung war am 10. Februar eröffnet worden. Wegen des großen Interesses hatte das Museum die Öffnungszeiten bis 23.00 Uhr ausgedehnt. Im Zusammenhang mit der Ausstellung waren die Gemälde umfassend untersucht worden. Die Untersuchung von vier Bildern werde fortgesetzt, kündigte das Rijksmuseum an.

Religion

Nach mehreren Fällen schlechten Benehmens von Urlaubern und Urlauberinnen auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali will der örtliche Gouverneur die heiligen Berge für Touristen sperren lassen.

Mount Abang und Landschaft auf Bali
IMAGO/Karel Bittner

Nach seinen Plänen sollen Besteigungen demnächst komplett verboten werden – nicht nur für Ausländer, sondern auch für indonesische Besucher. Wann das Verbot in Kraft treten und wie es durchgesetzt werden soll, wurde nicht bekannt.

In einer Mitteilung beschrieb Gouverneur I Wayan Koster, wie Feriengäste nackt auf dem Mount Batur getanzt und halbnackt auf dem Mount Agung posiert hätten. Bei beiden Bergen handelt es sich um Vulkane, die in der Kultur der Balinesen als heilig verehrt werden. „Das sind keine gewöhnlichen Orte“, so Koster.

Beliebte Ausflugsziele

Besonders der Batur und der Agung sind beliebte Ausflugsziele. Der Vorschlag stößt deshalb bei Politikern, Aktivisten und Mitarbeitern der Tourismusbranche auf Widerstand. Sie warnen, dass ein Verbot viele Balinesen ihrer Lebensgrundlage berauben und den wichtigen Industriezweig stark beeinträchtigen würde.

Der stellvertretende Sprecher der Provinzregierung schlug vor, es zur Pflicht zu machen, lokale Bergführer zu engagieren. Erst vor wenigen Tagen hatte die Regionalregierung einen Leitfaden mit Benimmregeln herausgegeben. Er wird allen Einreisenden im Flughafen ausgehändigt und zusammen mit dem Visum in den Pass geheftet.

Papst Franziskus hat einen Auftritt im italienischen Fernsehen genutzt, um erneut für Frieden zu werben. „Es ist eine Geschichte, die so alt ist wie die Menschheit: Mit Frieden gewinnt man immer, vielleicht ein wenig, aber man gewinnt. Mit Krieg verliert man alles. Alles! Und sogenannte Gewinne sind Verluste“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche gestern in der TV-Show „A Sua immagine“ (dt.: Nach seinem Ebenbild) des italienischen Senders RAI1.

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Leute

Im Bespitzelungsprozess gegen den Verlag Mirror Group Newspapers (MGN) wird der 38-jährige Prinz Harry heute vor dem Londoner High Court erwartet. Spätestens morgen wird damit gerechnet, dass er selbst in den Zeugenstand tritt.

Prinz Harry
Reuters/Hannah Mckay

Harry und andere Prominente werfen Journalisten und Journalistinnen der Blätter „Daily Mirror“, „Sunday Mirror“ und „People“ vor, sie teils jahrelang mit illegalen Methoden wie dem Abhören von Handymailbox-Nachrichten bespitzelt zu haben, und fordern Schadenersatz.

Sie bezichtigen zudem die Führungsebene von Blättern und Verlag, von den Machenschaften gewusst zu haben, nicht eingeschritten zu sein und das Vorgehen später vertuscht zu haben.

Verlag weist konkrete Vorwürfe zurück

Dass illegale Praktiken bei den drei Blättern angewandt wurden, ist bereits aus anderen Verfahren bekannt. Die konkreten Vorwürfe im aktuellen Prozess weist der Verlag jedoch entschieden zurück.

Zudem argumentieren die Anwälte, die sechsjährige Klagefrist sei längst abgelaufen. Harry und andere Kläger halten dem entgegen, sie seien sich erst nach und nach darüber bewusst geworden, was geschehen sei, und hätten daher nicht früher reagieren können.

Harry muss vor Gericht auch dem Anwalt der Gegenseite Rede und Antwort stehen. Laut britischen Medien wird es das erste Mal seit dem 19. Jahrhundert sein, dass ein Mitglied der Königsfamilie ins Kreuzverhör genommen wird.