Ausland

Die oppositionellen US-Republikaner haben bei einer ersten Impeachment-Anhörung für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Joe Biden schwere Vorwürfe gegen den Präsidenten erhoben. Biden habe „sein öffentliches Amt für den finanzielle Gewinn seiner Familie missbraucht“, sagte der republikanische Vorsitzende des Aufsichtsausschusses des Repräsentantenhauses, James Comer, heute. Die Demokraten wiesen die Vorwürfe entschieden zurück.

„Jahrelang hat Präsident Biden die amerikanische Bevölkerung über sein Wissen über und seine Beteiligung an den korrupten geschäftlichen Machenschaften seiner Familie belogen“, so Comer. In seiner Zeit als Vizepräsident von Präsident Barack Obama (2009 bis 2017) habe Biden Beziehungen zu den „Geschäftszielen seiner Familie im Ausland“ aufgebaut. Darunter seien „ausländische Oligarchen“ gewesen, die „Millionen vonDollar“ an Bidens Familie geschickt hätten.

Bidens Demokraten attackierten die Republikaner im Gegenzug scharf. Die Konservativen hätten „nicht den geringsten Beweis“ für ein Fehlverhalten des Präsidenten, sagte der ranghöchste Demokrat im Aufsichtsausschuss, Jamie Raskin. Sie würden ein Amtsenthebungsverfahren gegen Biden nur vorantreiben, weil Ex-Präsident Donald Trump dies von ihnen verlange.

Der republikanische Repräsentantenhaus-Vorsitzende Kevin McCarthy hatte am 12. September „eine formale Impeachment-Untersuchung“ gegen Biden angeordnet. Die Republikaner werfen dem Präsidenten vor, in umstrittene Auslandsgeschäfte seines Sohnes Hunter verstrickt gewesen zu sein und die Öffentlichkeit über seine Kenntnis über diese Geschäfte belogen zu haben.

Die UNO-Sonderberichterstatterin zu Gewalt gegen Frauen, Reem Alsalem, sieht 30 Jahre nach der Weltkonferenz für Menschenrechte in Wien weiterhin sehr viele Herausforderungen, was die Frauenrechte weltweit betrifft. In zahlreichen Ländern seien auch bereits erreichte Rechte wieder bedroht, warnte Alsalem bei einer Veranstaltung mit Frauenorganisationen heute in Wien.

Bei der Wiener Weltkonferenz über Menschenrechte 1993 wurden erstmals explizit die Rechte der Frau als „unveräußerlicher, integraler und unteilbarer Bestandteil der universellen Menschenrechte“ anerkannt. In der Wiener Erklärung wurde auch zum ersten Mal Gewalt gegen Frauen thematisiert und der Weg für das ein Jahr später eingerichtete Mandat der UNO-Sonderberichterstatterin geebnet.

Nicht nur Iran und Afghanistan

Von den aktuellen multiplen Krisen weltweit seien Frauen besonders betroffen, erklärte Alsalem, die das Amt seit 2021 innehat, und verwies etwa auf Klimakrise, Coronavirus-Pandemie und kriegerische Konflikte. Nicht nur im Iran und in Afghanistan, sondern auch in anderen Ländern würden zudem bereits erreichte Frauenrechte wieder infrage gestellt. Als aktuelles Beispiel nannte Alsalem den bewaffneten Machtkampf im Sudan.

In mehreren Ländern gebe es Forderungen, aus der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auszutreten, beklagte die UNO-Sonderberichterstatterin. „Und ein Teil davon hat zu tun mit der Polarisierung um das Wort Gender“, so Alsalem. Besorgniserregend sei auch der Einsatz sexueller Gewalt in Kriegen und Konflikten. Selbst in kleineren Konflikten werde die sexuelle Gewalt gegenüber Frauen als Waffe eingesetzt und bleibe meist straflos.

Große Herausforderungen auch in westlichen Ländern

Herausforderungen sieht Alsalem aber auch in demokratischen Ländern. So warnte sie etwa vor einer Tendenz zur Vereinfachung und Fokussierung auf einzelne vulnerable Gruppen. Vor allem in den USA würden etwa ein oder zwei vulnerable Gruppen herausgegriffen, auf die öffentliche Aufmerksamkeit und finanzielle Ressourcen fokussiert würden, weshalb andere und mehrfach diskriminierte Gruppe zu kurz kämen.

Die UNO-Sonderberichterstatterin bemängelte auch die Tendenz vor allem in Staaten des globalen Nordens, dass das biologische Geschlecht zugunsten der Geschlechtsidentität an Bedeutung verliere. Es sei ein Problem, wenn Daten zum biologischen Geschlecht nicht mehr gesammelt würden, kritisierte sie, „denn diese Daten brauchen wir, um Femizide zu verstehen“ sowie in der Gesundheitsversorgung.

Eine weitere Herausforderung weltweit sei die weitverbreitete Gewalt im Internet gegen Frauen, die sich öffentlich engagieren. Eine wachsende Gefahr ortet Alsalem auch in der Pornografie als Mitursache für Gewalt gegenüber Frauen. Das Thema werde im Falle von Missbrauchsdarstellungen von Kindern eher thematisiert, aber bei jenen von Erwachsenen gar nicht.

Sechs Frauen, die in einem Kühllaster von Frankreich nach Großbritannien geschleust werden sollten, sind nach einem Hilferuf an eine BBC-Reporterin von der französischen Polizei gerettet worden. Die Frauen befürchteten dem Bericht der britischen Rundfunkanstalt zufolge, ihnen könne die Atemluft ausgehen.

Der Vorfall soll sich gestern abgespielt haben. Die vier Vietnamesinnen und zwei Irakerinnen hätten sich aus dem Frachtraum des gekühlten und verriegelten Lasters per Handy bei der Reporterin gemeldet und über Kälte und mangelnde Atemluft berichtet. Der mit Bananenkisten beladene Lastwagen war den Angaben zufolge zunächst auf dem Weg nach Großbritannien, hatte jedoch die Richtung geändert. Die Frauen waren zum Zeitpunkt ihres Hilferufs bereits zehn Stunden unterwegs.

Nachdem es gelungen war, den Standort des Lasters zu orten und das Nummernschild ausfindig zu machen, wurde das Fahrzeug von der französischen Polizei gestoppt und die Frauen befreit. Der Fahrer wurde nach Angaben der BBC festgenommen. Warum der Laster von der ursprünglich geplanten Route abgewichen war, blieb unklar.

Die kosovarische Präsidentin Vjosa Osmani macht Serbien und dessen Präsidenten Aleksandar Vucic für die Gewalteskalation am Wochenende im Norden des Landes verantwortlich. „Der Kosovo wird angegriffen“, sagte Osmani der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. „Die (bewaffnete, Anm.) Gruppe hat einfach die Absichten und Motive von Serbien als Land und Vucic als Anführer ausgeübt.“

Serbien erhebe nach wie vor territoriale Ansprüche auf den Kosovo und versuche, ein „Krim-Modell“ zu verwirklichen, indem es Spannungen im Norden des Kosovo schüre, wo rund 50.000 ansässige Serbinnen und Serben Belgrad immer noch als ihre Hauptstadt betrachteten und die Regierung in Prishtina ablehnten.

Im Norden des Kosovo war es am Wochenende zu der schwersten Gewalteskalation seit mehreren Monaten gekommen. 30 bewaffnete und maskierte Männer eröffneten nach Angaben der Regierung am Sonntag in einem Dorf unweit der Grenze zu Serbien das Feuer auf kosovarische Polizisten. Anschließend besetzten sie ein serbisch-orthodoxes Kloster. Ein Polizist und drei Angreifer wurden nach Angaben der Polizei bei Schusswechseln getötet.

Ministerpräsident Albin Kurti sprach von einer Terrorattacke, verübt von Kriminellen, die von Serbien gefördert würden. Serbien und Vucic haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt.

Deutschland und Israel haben den Kauf des Raketenabwehrsystems Arrow 3 durch Berlin schriftlich vereinbart. Die Verteidigungsminister beider Länder, Boris Pistorius und Joav Galant, unterzeichneten heute in Berlin eine entsprechende Absichtserklärung. Die Beschaffungsbehörden beider Länder unterschrieben zudem einen Vertrag über den Start der Produktion von Arrow 3.

Die Vereinbarung gilt als Zeichen für eine weitere Stärkung der besonderen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Der Erwerb des Raketenabwehrsystems ist eine Reaktion Berlins auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Das System soll Deutschland und seinen Nachbarn in rund zwei Jahren einen besseren Schutz vor möglichen Raketenangriffen bieten.

Mit den Lenkflugkörpern können weitreichende feindliche Flugkörper in über 100 Kilometer Höhe außerhalb der Erdatmosphäre durch einen direkten Treffer zerstört werden. Die Kosten des Systems belaufen sich nach israelischen Angaben auf fast vier Milliarden Euro. Es ist der größte Rüstungsdeal in der israelischen Geschichte.

Nach der Niederlage der proarmenischen Kräfte gegen Aserbaidschan haben die Behörden der selbst ernannten „Republik Bergkarabach“ deren Auflösung verkündet. In einem heute veröffentlichen Dekret ordnete die Führung der lokalen Behörden an, mit 1. Jänner 2024 „alle staatlichen Institutionen und Organisationen“ in der Kaukasus-Region aufzulösen. Bergkarabach werde damit „aufhören zu existieren“.

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Die Open Society Foundation des US-Investors George Soros wird sich entgegen missverständlichen Medienberichten nicht aus Europa zurückziehen. Das stellte ihr Geschäftsführer für Europa und Zentralasien, Goran Buldioski, heute im APA-Interview klar. Im Zuge der Umstrukturierungen würden allerdings mindestens 40 Prozent der weltweit derzeit 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt werden.

Künftig würden die Ukraine, Moldawien und der Westbalkan stärker im Fokus stehen. „Die Fördermenge wird aber gleich bleiben“, betonte Buldioski. Die Open Society Foundations fördere weltweit in über 100 Ländern Einzelpersonen und Organisationen, die sich für Demokratie- und Menschenrechte einsetzen. Im Jahr 2021 betrugen ihre Ausgaben 1,5 Milliarden US-Dollar (1,4 Mrd. Euro).

Ukraine-Krieg

Mit einem großen Festkonzert auf dem Roten Platz in Moskau feiert Russland morgen den ersten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk. Zwar kontrollieren die russischen Besatzer keine dieser Regionen ganz und mussten okkupierte Teile angesichts der Gegenoffensive der Ukraine wieder aufgeben. Dennoch verfolgt die Atommacht in ihrem bereits seit mehr als eineinhalb Jahren dauernden Angriffskrieg weiter das Ziel einer kompletten Einnahme der Gebiete.

Unter Bruch des Völkerrechts hatte Kreml-Chef Wladimir Putin die Regionen vor einem Jahr nach international nicht anerkannten Scheinabstimmungen zu neuen Regionen Russlands erklärt und das in der Verfassung verankert. Kein Land auf der Welt erkennt das an.

Putin hatte heute auch per Dekret den 30. September zum offiziellen Feiertag erklärt – zum „Tag der Vereinigung“ der Regionen mit Russland. An dem Tag vor einem Jahr unterzeichnete Putin im Kreml mit den von Moskau in den Regionen eingesetzten Statthaltern die Dekrete über die Einverleibung.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist heute mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen in Kiew zusammengetroffen. Es sei „eine Frage der Zeit“, bis die Ukraine Mitglied der Allianz sei, sagte Selenskyj bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. „Wir tun alles, um diesem Zeitpunkt näher zu kommen.“

Selenskyj forderte bei dem Treffen von der NATO mehr Unterstützung bei der Luftabwehr, um die Energieinfrastruktur seines Landes vor allem im nahenden Winter schützen zu können. Stoltenberg wolle bei der Mobilisierung der NATO-Staaten in diesem Punkt helfen.

„Wir müssen gemeinsam durch diesen Winter gehen, um unsere Energieinfrastruktur und das Leben unser Bürger zu schützen“, sagte der ukrainische Präsident.

Inland

Nur 1.155 Personen haben im Jahr 2022 das Pensionssplitting beantragt. Das geht aus der Beantwortung einer aktuellen Parlamentarischen Anfrage von Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) hervor. Die Anfrage stellte NEOS-Abgeordneter Gerald Loacker.

Das Prinzip des Pensionssplittings, das 2005 eingeführt wurde, sieht vor, dass während der Kinderkarenz Pensionsbeiträge zwischen den beiden Elternteilen aufgeteilt werden können. Doch die freiwillige Möglichkeit wurde bisher kaum genutzt.

Im Jahr 2021 waren es 1.043 Personen, in den Jahren zuvor deutlich weniger. Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) verzeichnete zwischen 2010 und 2017 nur 850 Fälle.

Gesetz für Automatismus lässt auf sich Warten

ÖVP und Grüne haben sich in ihrem Regierungsprogramm auf ein automatisches Pensionssplitting verständigt. Laut Sozialminister Rauch liegt ein „finaler Gesetzesentwurf“ noch nicht vor, „da seitens des Sozialministeriums noch die Umsetzungsmöglichkeiten geprüft werden“, heißt es in der Anfragebeantwortung.

Zuletzt hatte es aus dem Büro von Frauen- und Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) gegenüber ORF.at geheißen, dass dem Sozialressort ein „entsprechender Entwurf“ vorliege. Persönlich finde diese es „schade und sehr bedauerlich für die betroffenen Frauen, dass hier so lange nichts weitergeht“. Der Stellenwert des automatischen Pensionssplittings im Kampf gegen Altersarmut bei Frauen sei hoch.

Doch auch hier gibt es in der Koalition Dissens. Denn nach Ansicht der Grünen reicht ein automatisches Pensionssplitting, um die Altersarmut zu bekämpfen, nicht aus. „Vielmehr müssen wir die Erwerbskarriere von Frauen verbessern: etwa gleicher Lohn für gleiche Arbeit, weniger Teilzeitarbeit und mehr Kinderbetreuungsplätze“, so Rauch.

Die Grundstücksgeschäfte in Kleingärten, von denen SPÖ-Politikerinnen und -politiker etwa durch Umwidmungen profitiert haben sollen, werden auch in einer Sondersitzung des Gemeinderats diskutiert werden. ÖVP und Grüne haben diese beantragt.

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Nach dem unbeabsichtigt an die Öffentlichkeit gelangten „Strategiepapier“ für die SPÖ von SORA ist das Meinungsforschungsinstitut weiter um Schadensbegrenzung bemüht: Günther Ogris legt mit sofortiger Wirkung die Geschäftsführung zurück, teilte SORA heute mit. Christoph Hofinger soll das Institut ab sofort eigenständig leiten und „nach strengen Transparenzstandards neu aufstellen“.

Mit seinem Rückzug ziehe er „die Konsequenz aus einem Fehler, den ich sehr bedaure“, meinte Ogris. „Die Entscheidung, mich nach 27 Jahren mit sofortiger Wirkung aus der SORA-Geschäftsführung zurückzuziehen, bedeutet einen persönlich und beruflich tiefen Einschnitt.“ Er werde dem Institut mit seiner Expertise etwa als Methodenexperte in anderer Funktion auch weiterhin zur Verfügung stehen.

ORF beendete Zusammenarbeit

Das von Ogris verfasste Papier für eine angestrebte Beratung der SPÖ war Dienstagabend an die Öffentlichkeit gelangt, weil er es unabsichtlich an einen falschen E-Mail-Verteiler geschickt hatte. In der Unterlage mit Strategiehypothesen zum kommenden Wahljahr wird unter anderem ein Schattenkabinett für Parteichef Andreas Babler entworfen und vorgeschlagen, wie man die Konkurrenzparteien schlecht aussehen lassen könnte.

Der ORF beendete daraufhin seine Wahlzusammenarbeit mit SORA. Insbesondere bei Wahlen seien Glaubwürdigkeit und Objektivität in der ORF-Berichterstattung „von essenzieller Bedeutung“, argumentierte der ORF, auch soll „jeglicher Anschein von Einseitigkeit unterbunden werden“.

SORA will Sparten trennen

„SORA hat als Institut wissenschaftliche Transparenz und Nachvollziehbarkeit immer in den Vordergrund gestellt und wird diesem Anspruch nun auch organisatorisch gerecht werden“, hieß es in der Aussendung des Instituts.

Hofinger werde in den kommenden Wochen zusammen mit seinem Team eine neue Unternehmensstruktur aufsetzen, „die eine strenge und transparente Trennung der Kernkompetenz wissenschaftlicher Sozialforschung für die Öffentlichkeit von anderen Tätigkeiten gewährleistet“.

Hofinger zollte Ogris „größten Respekt für seine Entscheidung“. „So wie es uns in der Sozial- und Politikforschung immer wieder gelungen ist, Vorbild zu sein und zu inspirieren, erwartet man das zu Recht auch in Sachen Transparenz und Glaubwürdigkeit von uns. Dieser Erwartung wollen und werden wir gerecht werden“, versicherte Hofinger außerdem.

Sport

Marco Schwarz wird bis Weihnachten jedes alpine Weltcup-Rennen bestreiten und seine Saisonplanung danach einer Evaluierung unterziehen. „Dann werde ich sehen, in welche Richtung es geht. Ob ich alle Rennen durchziehe oder ob es auf Technik- oder Speed-Seite weitergeht“, sagte Schwarz anlässlich der Vertragsverlängerung mit Sponsor Uniqa in Wien.

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Die Erste Bank Open können mit einem hochklassigen Starterfeld aufwarten. Nach dem Ablauf der Nennfrist gestern steht fest, dass bei dem Turnier von 21. bis 29. Oktober in der Stadthalle und auf dem Heumarkt in Wien fünf Top-Ten-Spieler und zwölf Profis der besten 20 der ATP-Weltrangliste aufschlagen werden. Eine Wildcard für das mit 2.559.790 Euro dotierte ATP-500-Turnier geht an Dominic Thiem.

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Wirtschaft

Die Industriellenvereinigung (IV) hat heute ihren „Österreich-Fahrplan“ vorgestellt. Georg Knill, Präsident der IV, beklagte bei der Präsentation hohe Abgaben, einen Mangel an Fach- und Arbeitskräften und eine überbordende Bürokratie. Das seien die größten Hemmschwellen für den Industriestandort Österreich.

Die österreichische Industrieproduktion werde heuer voraussichtlich um vier Prozent zurückgehen. Offen sei noch, ob die Wirtschaft heuer stagniere oder sogar einen Wirtschaftsabschwung verzeichne. Rund 800 Fachleute haben im Rahmen der IV-Fachausschüsse eine Handlungsempfehlung ausgearbeitet.

Senkung der Abgabenquote auf 40 Prozent

Die Abgabenquote solle bis 2030 von derzeit 43,5 Prozent auf 40 Prozent gesenkt werden, sagte Knill. Ein gut ausgebauter Sozialstaat müsse nicht zwangsläufig mit einer hohen Abgabenquote Hand in Hand gehen, betonte die IV in ihrem Strategiepapier. Länder wie Island (34,9 Prozent) und die Niederlande (39,9 Prozent) hätten deutlich niedrigere Abgabenquoten. „Ein Prozentpunkt weniger entspricht 4,5 Milliarden Euro“, veranschaulichte Knill den Effekt. Dennoch würden die Einnahmen für den Staat bis 2030 steigen.

Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften sei ein weiteres Problem des Industriestandortes Österreich, betonte der IV-Präsident. Ein Schritt sei die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie mehr in die Bildung zu investieren. In den nächsten zehn bis zwölf Jahren würde laut Experten eine Lücke von rund 540.000 Erwerbstätigen entstehen.

Bis 2027 wolle die Regierung mindestens 15.000 Rot-Weiß-Rot-Karten jährlich ausstellen. Allerdings bedürfe es dazu gemeinsamer Anstrengungen, eines Ausbaus der Auslandsschulen und gezielter Initiativen. Aktuell sei Österreich im OECD-Vergleich für hoch qualifizierte Arbeitskräfte nicht sehr attraktiv, sondern im schlechteren Mittelfeld, sagte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

Die Bürokratie belaste die Industrie zusätzlich, führte die IV in ihrem Strategiepapier an. Die Infrastruktur – sowohl bei der Straße als auch bei leistungsfähigen Netzen und einem Breitbandinternet – sei dringend notwendig. Zwar gebe es mittlerweile einige Verbesserungen. Um etwa die im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz definierten Ziele erreichen zu können, bedürfe es jedoch kürzerer Genehmigungsverfahren.

Nachdem Russland letzte Woche wegen Versorgungsengpässen im eigenen Land ein Dieselexportverbot verhängt hatte, haben sich die europäischen Börsen nach einem kurzfristigen Anstieg wieder beruhigt. Laut der Wirtschaftsagentur Bloomberg deutet das darauf hin, dass die Handelshäuser die potenziell riesige Angebotskürzung skeptisch sehen.

Mit dem Exportverbot fehlen mit einem Schlag theoretisch Millionen Fass. Eine so heftige Kürzung müsste eigentlich nachhaltig die entsprechenden Werte an den Börsen nach oben treiben. Doch Diesel-Futures (Termingeschäfte) in Europa haben sich bisher nur vergleichsweise wenig bewegt.

„Crack“ kaum verändert

Die Differenz zwischen Diesel und Rohöl in Norwegen beträgt rund 33 Dollar je Fass – und ist damit ähnlich hoch wie vor Verhängung des Exportverbots. Der Wert, bekannt als „Crack“ (Spalt, Anm.), gilt als Schlüsselindikator für die Preisentwicklung von Diesel.

Putin mahnt Regierung

Mehrere Analystinnen und Analysten sind überzeugt, dass der Exportbann nur kurzfristig gelten wird. Tatsächlich intervenierte gestern der russische Präsident Wladimir Putin selbst und mahnte die Regierung nicht nur, schnell für eine raschere Spritpreissenkung zu sorgen, sondern dabei auch auf die Bedürfnisse der Ölindustrie Rücksicht zu nehmen. Nun könnte eine vor Kurzem halbierte Förderung für die Produktion von Spritpreisen für den heimischen Markt wieder angehoben werden.

Die russische Ölindustrie versucht, so viel Rohöl und Diesel zu exportieren, wie nur möglich, da sie hier – trotz des G-7-Preisdeckels – viel mehr Einnahmen lukriert als beim Verkauf auf dem heimischen Markt. Auch Putin ist an einer Erhöhung der Exportquote interessiert, da das auch die Staatseinnahmen erhöht und damit den Krieg gegen die Ukraine finanzieren hilft.

Red Bull mit einem Markenwert von 6,7 Milliarden Euro und die Erste Bank (Markenwert 3,5 Mrd. Euro) sind laut dem Beratungsunternehmen Brand Finance die wertvollsten österreichischen Marken.

An dritter Stelle folgt A1 mit einem Wert von 2,1 Milliarden Euro. Die Raiffeisen Bank International und die OMV liegen trotz Rückgängen ihrer Markenwerte weiterhin auf den Plätzen vier und fünf, wie die Beraterfirma heute mitteilte.

Neu in den Top Ten ist die Einzelhandelsmarke Billa, die sich im Vergleich zu 2022 um fünf Plätze auf Rang acht verbessern konnte. Ihr Markenwert stieg um 64 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

Auch Uniqa verbesserte sich um drei Ränge und landete damit auf Platz neun der wertvollsten Unternehmensmarken Österreichs. VIG und ÖBB belegen wie im Vorjahr die Plätze sechs und sieben. Andritz verschlechterte sich um einen Rang auf Platz zehn.

Österreichische Marken haben im Vergleich zum Vorjahr an Wert gewonnen, heißt es in der Aussendung. So sei der Wert der 25 wertvollsten österreichischen Unternehmensmarken um 14,5 Prozent auf gut 32 Milliarden Euro gestiegen. Die drei wichtigsten Sektoren seien nach wie vor alkoholfreie Getränke, Bankwesen und Konstruktionstechnik. Mehr als 21 Prozent des gesamten Markenwertvolumens entfielen auf den Markenwert von Red Bull.

Die Turbulenzen um den hoch verschuldeten chinesischen Immokonzern Evergrande verschärfen sich. Einen Tag nach Berichten darüber, dass der Evergrande-Vorstandschef Xu Jiayin unter Hausarrest steht und es Ermittlungen gegen weitere Topmanager gibt, wurde heute der Handel mit Aktien der Unternehmensgruppe an der Hongkonger Börse erneut gestoppt. Nach monatelanger Pause war der Handel erst im August wieder aufgenommen worden.

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Umwelt & Klima

Die Schweizer Gletscher haben nach 2022 auch in diesem Jahr ein Extremjahr erlebt. In beiden Jahren zusammen schrumpfte das Gletschervolumen um zehn Prozent – damit ist innerhalb von zwei Jahren so viel Eis verloren gegangen wie insgesamt zwischen 1960 und 1990, wie die Schweizerische Kommission für Kryosphärenbeobachtung (SKK) heute berichtete.

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Chronik

Der 2014 im Alter von 83 Jahren verstorbene Schauspielstar Maximilian Schell soll jahrelang seine minderjährige Nichte sexuell missbraucht haben. Wie die „Bunte“ zuerst berichtete, beschreibt Marie Theres Relin, Tochter von Maximilians Schwester Maria Schell, die Übergriffe in dem Anfang Oktober erscheinenden Buch „Szenen keiner Ehe“, das sie gemeinsam mit ihrem Ex-Mann Franz Xaver Kroetz verfasste und das primär ihre gemeinsame Ehezeit behandelt.

„Ich wurde als Vierzehnjährige von meinem Onkel sexuell missbraucht, verführt, entjungfert – ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen“, heißt es in dem Buch der 57-jährigen Schauspielerin. Die Übergriffigkeit der Männer sei von ihrer Mutter sogar geduldet worden, zitierte die „Bunte“ weiter. „Meine Mutter in ihrer dämlichen Männerverehrung hatte die pädophilen Neigungen sozusagen gefördert.“

Sie habe sich selbst verleugnet – „um des Friedens willen … die übermächtige berühmte Familie im Nacken, die mir die Luft zum Atmen nahm“.

Witwe will Aussagen nicht beurteilen

Schells Witwe Iva Schell (45) reagierte gegenüber der „Krone“. Sie könne nur so viel dazu sagen, dass sie den Schauspieler nur die letzten sieben Jahre seines Lebens gekannt habe. „Ich habe in dieser Zeit keinerlei solcher Dinge gehört, erlebt, beobachtet, oder dass es mir zugetragen worden wäre.“

Dass Relin jetzt mit ihren Anschuldigungen an die Öffentlichkeit geht, finde sie problematisch, „wenn der Beschuldigte bereits seit zehn Jahren verstorben ist, sich nicht mehr wehren kann und gleichzeitig die Promotion für ein neues Buch gestartet wird“, so die Sängerin – zumal Relin schon ein Buch über ihre Familie ohne etwaige Anschuldigungen geschrieben habe.

Nachdem das Gymnasium Frauengasse in Baden (Niederösterreich) nach dem Austritt von Reizgas gestern evakuiert werden musste, haben heute die Befragungen der Schülerinnen und Schüler begonnen. Der Unterricht fand unterdessen wieder statt.

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Im niederösterreichischen Bezirk Neunkirchen sind 43 Katzen und ein Hund aus einem Haus gerettet worden. Die Tiere dürften sich laut Behörde teils in einem schlechten Zustand befunden haben. Ein Teil der Katzen wird nun im Tierschutzhaus Ternitz aufgepäppelt, berichten die „NÖN“.

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Eine Geldbuße von 40.000 Euro statt einer Verurteilung – so hat heute am Landesgericht Salzburg der Prozess gegen den deutschen Profifußballer Marius Gersbeck geendet. Der 28-jährige Tormann von Hertha BSC Berlin verprügelte beim Trainingslager in Zell am See in Salzburg einen Eishockeytormann und verletzte ihn schwer.

Mehr dazu in salzburg.ORF.at

Bei der Wiener U-Bahn-Station Josefstädter Straße ist gestern ein Mann im Zuge eines Streits niedergestochen worden. Der Tatverdächtige wurde kurze Zeit später festgenommen, das Opfer schwer verletzt ins Spital gebracht.

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44 Prozent der Bevölkerung setzen laut einer Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) auf private Videoüberwachung. Den Befragten zufolge hat jede vierte Kamera bereits „zur Aufklärung eines Verbrechens beigetragen“, hieß es bei der Vorstellung heute.

Mehr dazu in oesterreich.ORF.at

Bei mutmaßlichen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten kriminellen Banden in Schweden sind innerhalb von weniger als 24 Stunden drei Menschen getötet worden. Wie die Polizei mitteilte, ereigneten sich gestern zwei Schusswaffenvorfälle in zwei Vororten von Stockholm und in der Nacht auf heute eine Explosion in einem Vorort der Universitätsstadt Uppsala.

Polizisten vor einem nach einer Explosion schwer beschädigten Haus in Uppsala, Schweden
APA/AFP/TT News Agency/Anders Wiklund

Wegen des Bandenkrieges um die Kontrolle des Drogenhandels wird Schweden in jüngster Zeit von einer Welle der Gewalt erschüttert. Nach einer Zählung des öffentlich-rechtlichen schwedischen Fernsehsenders SVT zur Bandengewalt wurden in diesem September bereits elf Menschen getötet – die höchste monatliche Opferzahl seit vier Jahren.

Die Täter werden jünger, und bei den Schusswaffenangriffen und Explosionen kommen immer wieder auch Unbeteiligte zu Schaden. 2022 waren in Schweden 391 Schusswaffenangriffe registriert worden, 62 davon endeten tödlich.

Die unter dem Code F36 bekannte Trentiner „Problembärin“, gegen die ein Fang- und Tötungsbefehl vorgelegen ist, ist tot. Der Kadaver wurde gestern Abend im Tal Bondone gefunden, wie die Provinz Trient mitteilte. Die Untersuchung der Todesursache wurde vom Trentiner Forstkorps durchgeführt, das nach der Aktivierung des Funkhalsbands des Tieres alarmiert wurde.

Die Bergung erfolgte am Donnerstag, da der Ort, an dem das Tier starb, schwer zugänglich sei. Eine erste Untersuchung des Kadavers ließ keine Rückschlüsse auf die Todesursache zu.

Der Tod der Bärin löste Proteste der Trentiner Tierschutzverbände aus. Der Tierschutzverband ENPA kritisierte die „Tiermordpolitik“ des Trentiner Landeshauptmannes Maurizio Fugatti, der den Fang- und Tötungsbefehl für F36 erlassen hatte.

Tierschützer kündigen Anzeige an

Der Verband kündigte an, dass er eine Anzeige wegen Tötung des Tieres vorbereite, die in den nächsten Stunden eingereicht werden soll. F36 ist der zweite Bär nach M62, der binnen weniger Monate tot aufgefunden wurde. Im Mai war der verwesende Kadaver von M62 gefunden worden. In Italien hat sich seit dem Tod eines Trentiner Joggers die Debatte über das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt.

Die Anzahl der Bären hat in dem Gebiet seit Beginn des EU-Projekts „Life Ursus“ stark zugenommen. Statt wie geplant 50 haben sich etwa 100 wildlebende Tiere angesiedelt.

Kultur

Kurz vor dem Kinostart im Oktober hat Apple einen Clip aus dem Film „Killers of the Flower Moon“ veröffentlicht. Darin zu sehen sind Leonardo DiCaprio und Lily Gladstone, die beiden Stars des neuen Blockbusters von Regisseur Martin Scorsese.

In „Killers of the Flower Moon“ wird die Geschichte eines indigenen Volkes der Osage erzählt, die im Oklahoma der 1920er Jahre Opfer eines großen Verbrechens wurden. Mitglieder ihres Stammes wurden nach dem Fund von „schwarzem Gold“, also Öl auf ihrem Land, systematisch von weißen Amerikanern ermordet.

DiCaprio spielt einen Mann, der mit einer Osage-Frau (Lily Gladstone) verheiratet ist, aber von seinem skrupellosen Onkel (Robert De Niro) für Verbrechen eingespannt wird. Das schockierende Westerndrama feierte im Mai bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere. Die dreieinhalbstündige Produktion kommt im Oktober in die Kinos.

Insbesondere Gladstone wurde für ihre Darstellung von Kritikern und Kritikerinnen gelobt. „Die Offenbarung für viele wird die wunderbare Lily Gladstone als Mollie sein, die Frau, die das Pech hat, den Goldgräber Ernest zu heiraten“, schrieb etwa der „Hollywood-Reporter“ nach der Premiere in Cannes.

Auch ihr Kollege DiCaprio sagte, dass die Schauspielerin „eine erstaunliche Präsenz und Stärke“ besitze. „Sie hat Monate damit verbracht, Mollie und ihre Familie zu studieren, um die Feinheiten dieser Frau, ihre Beziehung zu Ernest und ihr Vermächtnis innerhalb der Osage-Gemeinschaft zu verstehen.“

Die türkische Regierung hat dem bedeutendsten Filmfestival des Landes die Unterstützung entzogen. Das Kulturministerium warf der Festivalleitung des Antalya-Filmfestivals am Donnerstag vor, mit der Auswahl „Terrorpropaganda“ zu unterstützen, und erklärte seinen Rückzug.

Konkret geht es um den Dokumentarfilm „Kanun Hükmü“. Der Film erzählt von Menschen, die nach dem Putschversuch in der Türkei 2016 wegen mutmaßlicher Unterstützung des Umsturzversuches entlassen wurden. Das Kulturministerium sieht darin Propaganda für die Gülen-Bewegung, die die türkische Regierung für den Putschversuch verantwortlich macht.

In dem im Anschluss an den Putschversuch verhängten Ausnahmezustand wurden mindestens 125.000 Staatsbedienstete entlassen. Die türkische Regierung rechtfertigt das als Vorgehen gegen mutmaßliche „Terrorunterstützer“. Andere sehen darin den Versuch der Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan, auch Kritiker aus den Institutionen zu schaffen.

Was die Unterstützungsabsage vonseiten des Kulturministeriums für das Festival bedeutet, ist noch unklar. Das Festival soll von 7. bis 14. Oktober zum 60. Mal in Antalya stattfinden.

Der britisch-irische Schauspieler Michael Gambon, der dem vor allem durch seine Rolle des Professors Albus Dumbledore in der „Harry Potter“-Filmreihe weltweit bekannt ist, ist heute im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Gambon sei friedlich im Krankenhaus gestorben, hieß es in der Mitteilung der Familie. Frau Anne und Sohn Fergus seien an seiner Seite gewesen.

Der am 19. Oktober 1940 in Dublin geborene Gambon begann seine Schauspielkarriere in den frühen 1960er Jahren auf der Bühne und wechselte später zum Fernsehen und zum Film. Zu seinen bemerkenswerten Filmrollen gehören ein psychotischer Mafia-Anführer in Peter Greenaways „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“ (1989) und der alte König George V. in „The King’s Speech“ (2010). Zudem spielte er etwa in Tim Burtons „Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen“ und „Gosford Park“ von Robert Altman.

Seine bekannteste Rolle war jedoch die des Dumbledore, des Leiters der Zauberschule Hogwarts, in den „Harry Potter“-Filmen, die er ab dem dritten Teil der acht Filme umfassenden Reihe übernahm. Er hatte damals den 2002 verstorbenen Richard Harris ersetzt.

2015 Abschied von der Bühne

Während seiner etwa 50 Jahre währenden Karriere hatte Gambon, der in frühen Jahren vor allem von James Dean und Marlon Brando inspiriert wurde, wie er in einem Interview einmal sagte, für Film, Fernsehen, Rundfunk und Theater gearbeitet. Er wurde viermal mit einem BAFTA, dem Fernsehpreis der British Academy of Film and Television Arts, ausgezeichnet.

2015 zog sich der Schauspieler von der Bühne zurück, da er unter Gedächtnisproblemen litt, spielte aber bis 2019 weiter auf der Leinwand. In einem Interview Anfang der 2000er Jahre meinte er einmal, er fühle sich durch seine Arbeit „wie der glücklichste Mann der Welt“.

Eine wiederentdeckte Studie von Raffaello Sanzio, genannt Raffael, Meister der Hochrenaissance, wird bei einer Auktion im Wiener Dorotheum am 25. Oktober angeboten. Fachleute würden ein Ergebnis „über der Millionengrenze“ erwarten.

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Gesundheit

Am 28. September ist der internationale Aktionstag für das Recht auf sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen – kurz „Safe Abortion Day“. Hierzulande ist das Thema hochaktuell: Zuletzt brach angesichts der Situation in Vorarlberg nicht nur erneut eine Debatte über die Versorgungslage in Österreich vom Zaun, auch die Fristenregelung rückte wieder ins Rampenlicht.

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IT

Mehr als zehn Jahre nach dem Start des Egoshooter-Spiels „Counter-Strike: Global Offensive“ hat das US-Unternehmen Valve den offiziellen Nachfolger veröffentlicht: „Counter-Strike 2“ ist seit gestern erhältlich und wird auf diversen Fachwebsites bereits eifrig rezensiert.

„Counter-Strike“ ist grundsätzlich ein strategisches Egoshooter-Spiel, bei dem Teams als Anti-Terror-Einheit oder Terroristen gegeneinander antreten. Seit Jahren erfreut sich das Spiel in der Gaming-Community großer Beliebtheit. Doch auf ein Update für das seit 2012 bestehende „Counter-Strike: Global Offensive“ mussten Fans lange warten.

Wie die Onlineplattform t3n berichtet, bringt „Counter-Strike 2“ einige bedeutende Neuerungen mit sich. Das Spiel sei von Grund auf überarbeitet worden und basiere auf der Source-2-Engine von Valve. Das ermögliche eine verbesserte Grafik und eine aktualisierte Benutzeroberfläche.

„Größter technischer Sprung“

Die offizielle Ankündigung von „Counter-Strike 2“ erfolgte bereits Anfang des Jahres. Geplant war, dass man das Spiel im Sommer präsentiert. Valve hatte dann vor einer Woche für Ende September etwas „Großes“ angekündigt, ohne näher ins Detail zu gehen.

Wie das für Videospiele bekannte Medium Shacknews berichtete, dauerte es aber nicht lange, bis Fans zu dem Schluss kamen, dass die Testphase für „Counter-Strike 2“ zu Ende geht. Valve selbst pries „Counter-Strike 2“ als „den größten technischen Sprung in der Geschichte von Counter-Strike“ an.

Medien

Monate nach dem Streit über einen Tweet des prominenten Fußballmoderators Gary Lineker hat sich die BBC neue Richtlinien für soziale Netzwerke verpasst. Das berichtete das öffentlich-rechtliche Medium heute online. Die Regeln betreffen in erster Linie bekannte Moderatoren und Moderatorinnen von Flaggschiff-Sendungen.

Auslöser für die neuen Richtlinien waren Äußerungen von Lineker im März dieses Jahres. Auf Twitter (X) schrieb der frühere Fußballstar mit Blick auf das Thema Migration, die Rhetorik der konservativen britischen Regierung sei „der von Deutschland in den 1930er Jahren nicht unähnlich“.

Die BBC wertete das als Verstoß gegen ihre strikten Neutralitätsregeln und suspendierte den Moderator. Als aus Solidarität mehrere andere Kommentatoren und Moderatoren die Arbeit verweigerten, gab die BBC nach.

Strenge Regeln für Moderatoren

Die BBC hat sich einer strikten Neutralität verschrieben. Diejenigen, die im Bereich Nachrichten und Zeitgeschehen arbeiten, unterliegen bereits strengeren Regeln. Lineker ist aber nicht fest bei dem öffentlich-rechtlichen Sender angestellt.

Nun greift die BBC hier aber ein. Moderatoren und Moderatorinnen von Flaggschiff-Sendungen wie „Match of the Day“ und „The Apprentice“ hätten aufgrund ihres Bekanntheitsgrads „eine besondere Verantwortung, die Unparteilichkeit der BBC zu respektieren“, heißt es im Bericht.

Der neue Leitfaden erkenne die Bedeutung der freien Meinungsäußerung an, besage aber auch, dass die Moderatoren und Moderatorinnen während der Ausstrahlung einer Sendung und in einem zweiwöchigen Zeitfenster vor und nach der Folge keine politische Partei unterstützen oder angreifen dürfen.

Sie dürfen auch nicht den Charakter einzelner Politiker und Politikerinnen kritisieren oder sich zu einem Thema der politischen Debatte während einer Wahlperiode äußern oder eine offizielle Rolle für eine Wahlkampfgruppe einnehmen.

„Höflichkeit im Diskurs respektieren“

Die BBC erklärte, dass die neuen Leitlinien „ein Gleichgewicht zwischen der Freiheit der Meinungsäußerung, der Verantwortung von Freiberuflern gegenüber der BBC und den Erwartungen des Publikums herstellen und gleichzeitig sicherstellen, dass unsere Regeln klar, einfach, transparent und durchsetzbar sind“.

BBC-Mitarbeiter und freie Mitarbeiter außerhalb der Flaggschiff-Sendungen seien nicht verpflichtet, die Unparteilichkeit der BBC in sozialen Netzwerken zu wahren. Sie seien jedoch verpflichtet, „die Höflichkeit im öffentlichen Diskurs zu respektieren und die BBC nicht in Verruf zu bringen“.

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