Letzte Meldung

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen stärkt die Rolle der Palästinenser und Palästinenserinnen innerhalb des größten UNO-Gremiums deutlich. Eine heute mit überwältigender Mehrheit angenommene Resolution in New York fordert vom ausschlaggebenden Weltsicherheitsrat zudem die „wohlwollende“ Prüfung einer Vollmitgliedschaft Palästinas.

Für die Resolution stimmten 143 Länder, neun Staaten votierten dagegen. 25 Länder enthielten sich.

Borrell: Mehrere Staaten für Palästinenserstaat

Spanien, Irland und Slowenien wollen unterdessen nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell gleichzeitig einen palästinensischen Staat anerkennen. Wie Borrell im spanischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in einem Interview sagte, soll das am 21. Mai erfolgen. Das Datum habe ihm der spanische Außenminister Jose Manuel Albares mitgeteilt. Auf Spanien, Irland und Slowenien würden „wahrscheinlich weitere“ EU-Staaten folgen, sagte Borrell.

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Die Vollversammlung der Vereinten Nationen stärkt die Rolle der Palästinenser und Palästinenserinnen innerhalb des größten UNO-Gremiums deutlich. Eine heute mit überwältigender Mehrheit angenommene Resolution in New York fordert vom ausschlaggebenden Weltsicherheitsrat zudem die „wohlwollende“ Prüfung einer Vollmitgliedschaft Palästinas.

Für die Resolution stimmten 143 Länder, neun Staaten votierten dagegen. 25 Länder enthielten sich.

Borrell: Mehrere Staaten für Palästinenserstaat

Spanien, Irland und Slowenien wollen unterdessen nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell gleichzeitig einen palästinensischen Staat anerkennen. Wie Borrell im spanischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in einem Interview sagte, soll das am 21. Mai erfolgen. Das Datum habe ihm der spanische Außenminister Jose Manuel Albares mitgeteilt. Auf Spanien, Irland und Slowenien würden „wahrscheinlich weitere“ EU-Staaten folgen, sagte Borrell.

Ausland

Israels Sicherheitskabinett hat heute einem Medienbericht zufolge einer „maßvollen Ausweitung“ des israelischen Militäreinsatzes in Rafah zugestimmt. Gleichzeitig wies es seine Unterhändler an, die Bemühungen um einen Geiseldeal fortzusetzen, berichtete das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf nicht genannte Quellen.

Zwei Insidern zufolge überschreitet dieser Schritt nicht die von US-Präsident Joe Biden gesetzte rote Linie. Nach Angaben einer dritten Person könnte das mit Blick auf die pausierten US-Militärhilfen als Grenzübertritt gewertet werden.

Israelische Truppen trieben ungeachtet internationaler Bedenken den Vorstoß auf Rafah im Süden des Gazastreifens voran. Sie brachten die Hauptstraße unter ihre Kontrolle, die den Ostteil vom Westteil trennt. Damit haben die Bodentruppen mit ihren Panzern faktisch den Ostteil Rafahs eingekesselt. Anrainerinnen und Anrainer sprachen von anhaltenden Explosionen und Gewehrschüssen im Osten und Nordosten.

Guterres warnt vor Offensive

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres warnte eindringlich vor einer israelischen Bodenoffensive in Rafah. „Ein großer Angriff auf dem Boden in Rafah würde zu einer epischen humanitären Katastrophe führen“, sagte Guterres während eines Besuchs in Nairobi. Die Situation in der Stadt stehe „auf Messers Schneide“, so der UNO-Generalsekretär.

Keine Fortschritte bei Feuerpause

Bei den Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen gab es bei der bisher letzten Verhandlungsrunde in Kairo unterdessen erneut keine Einigung zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Nachdem Israel einen vorgelegten Vorschlag abgelehnt habe, liege „der Ball nun vollständig“ bei Israel, wie die Hamas mitteilte.

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Nachdem sich heute ein 80 Kilometer langer Lkw-Stau auf der Brennerautobahn in Südtirol in Richtung Österreich gebildet hatte, hat der italienische Vizepremier und Verkehrsminister Matteo Salvini (Lega) erneut Tirols Transitverbote in scharfen Tönen kritisiert. „Der 80 Kilometer lange Lkw-Stau, der durch das von Österreich verhängte Transitverbot verursacht wurde, ist eine ökologische, wirtschaftliche und soziale Schande“, kritisierte Salvini in einer Presseaussendung.

„Wir rechnen damit, dass der Europäische Gerichtshof, den die italienische Regierung angerufen hat, der arroganten und unrechtmäßigen Haltung der österreichischen Regierung, die der Umwelt und der wirtschaftlichen Freiheit enormen Schaden zufügt, ein Ende setzt“, so Salvini.

Am Vortag hatte in Tirol wegen Christi Himmelfahrt ein Fahrverbot gegolten. Danach bildete sich eine lange Lkw-Schlange auf der Brennerautobahn in Richtung Norden. Das Phänomen war bereits aus anderen Jahren bekannt. Der Leichtverkehr lief dagegen verhältnismäßig problemlos.

Italien sieht das auf der Brennerstrecke eingesetzte Lkw-Dosiersystem sowie Wochenend- und Nachtfahrverbote als EU-rechtswidrig an. Mitte Februar kündigte die Regierung in Rom an, vor dem EuGH dagegen klagen zu wollen.

Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen im Südchinesischen Meer hat China heute mit scharfen Worten auf die Durchfahrt eines Schiffes der US-Marine nahe einer umstrittenen Inselgruppe reagiert. „Die Handlungen der USA verletzen ernsthaft die chinesische Souveränität und Sicherheit“, sagte Militärsprecher Tian Junli. Die USA schafften damit „Sicherheitsrisiken im Südchinesischen Meer“ und seien der „größte Zerstörer von Frieden und Stabilität in der Region“.

Militärsprecher Tian zufolge war der mit Lenkraketen bewaffnete Zerstörer „USS Halsey“ „illegal und ohne Erlaubnis chinesischer Behörden in chinesische Hoheitsgewässer nahe der Xisha-Inseln“ eingedrungen. „Xisha-Inseln“ ist der chinesische Ausdruck für die Paracel-Inseln. China habe Kräfte der Marine und der Luftstreitkräfte entsandt, um das Schiff „in Übereinstimmung mit Gesetzen und Vorschriften zu verfolgen und zu überwachen“ und diese hätten „eine Warnung ausgegeben, um es wegzuleiten“.

Die US-Marine bestätigte die Durchfahrt des Schiffes und erklärte, damit habe sie „die Navigationsrechte und -freiheiten im Südchinesischen Meer in der Nähe der Paracel-Inseln geltend gemacht“. China hat auf den Paracel-Inseln eine Reihe von Militärstützpunkten errichtet, obwohl auch Vietnam und Taiwan Anspruch auf die Inselkette erheben. Die USA und ihre Verbündeten schicken immer wieder Kriegsschiffe in die Region, um ihren Anspruch auf eine freie Durchfahrt zu untermauern.

Kroatiens Präsident Zoran Milanovic hat heute den bisherigen Ministerpräsidenten Andrej Plenkovic mit der Regierungsbildung beauftragt. Plenkovic bestätigte das auf X (Twitter). „Ich habe das Mandat erhalten, die kroatische Regierung zu bilden. In unserer dritten Amtszeit werden wir weiter für den Wohlstand arbeiten“, schrieb er.

Plenkovics konservative HDZ hat mit der rechtsextremen Heimatbewegung (DP) diese Woche bereits eine Regierungskoalition vereinbart. Für die Mehrheit im Parlament wird sie auf die Unterstützung eines Teils der Abgeordneten, die ethnische Minderheiten vertreten, angewiesen sein.

Bei einem kurzen Treffen übergab Plenkovic dem Präsidenten eine Liste mit 78 Unterschriften der Parlamentsabgeordneten, die seine künftige Regierung unterstützen. Das sind zwei Stimmen mehr als die absolute Mehrheit im 151-köpfigen Parlament (Sabor), die für die Regierungsbildung erforderlich ist.

Die Unterstützung sicherten Plenkovic alle 61 HDZ-Abgeordneten und zwölf von 13 Abgeordneten seines Koalitionspartners zu, berichteten kroatische Medien. Die restlichen Stimmen steuerten Berichten zufolge vier Abgeordnete der Minderheiten sowie eine Parlamentarierin aus den Reihen der kroatischen Souveränisten bei.

Die radikalislamische Terrororganisation Hamas hat heute erneut den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom angegriffen. Der militärische Arm der Terrororganisation, die Kassam-Brigaden, reklamierten den Angriff mit Mörsergranaten auf Telegram für sich. Es ist der vierte Angriff der Hamas auf Kerem Schalom seit Sonntag.

Die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde COGAT schrieb: „Die Hamas hat gerade auf Kerem Schalom geschossen, den wichtigsten Übergang für humanitäre Hilfe nach Gaza.“ COGAT warf der Hamas vor, sie tue „alles, um zu verhindern, dass Hilfslieferungen zu den Menschen in Gaza gelangen“.

Israelische Demonstrierende hatten in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder versucht, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu blockieren. Sie argumentieren, die Lieferungen ermöglichten es der Hamas, im Krieg gegen Israel weiterzukämpfen. Es sei widersinnig, für die Versorgung des Feindes zu sorgen.

Kerem Schalom war erst am Mittwoch nach mehrtägiger Schließung wieder geöffnet worden. Nach dem Raketenangriff der Hamas am Sonntag, bei dem vier israelische Soldaten getötet wurden, war er geschlossen worden.

Inland

Die von der ÖVP angekündigten Verschärfungen beim Familiennachzug treten kommende Woche in Kraft. Per Erlass soll dann etwa die Zahl der DNA-Tests „massiv erhöht“ werden, kündigte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) heute in einer Pressekonferenz an – von derzeit ein auf ungefähr 50 Prozent. Die Tests müssen dann auch an Ort und Stelle in den zuständigen Botschaften durchgeführt und von den Antragstellern vorerst finanziell selbst getragen werden.

Eine Zustimmung des Koalitionspartners ist dabei nicht erforderlich, reiche dafür doch ein Erlass von Innen- und Außenministerium, die beide von der ÖVP geführt werden. Die Grünen kritisierten die angekündigten Maßnahmen bereits.

Betroffen sind vom Familiennachzug Ehepartner und -partnerinnen sowie minderjährige Kinder. Diese müssen künftig noch im Herkunftsland vom österreichischen Botschaftspersonal einen DNA-Test ablegen, sollten Zweifel an der Echtheit von Dokumenten vorliegen – was laut Innenministerium nicht selten der Fall sei. Erst mit einer positiven Wahrscheinlichkeitsprognose wird dann ein Visum erstellt. Nach der Einreise und einem Asylantrag in Österreich wird abermals geprüft.

Kritik von FPÖ, SPÖ und NEOS

Für die FPÖ ändert der Erlass wenig, sie spricht von „Symptombekämpfung“ und davon, dass weitere „Tausende Angehörige“ ins Land kommen würden. Die SPÖ warf Karner vor, „Nebelgranaten zu zünden, anstatt die tatsächlichen Schwierigkeiten beim Familiennachzug anzupacken“. Scharfe Kritik äußerte auch NEOS-Asylsprecherin Stephanie Krisper: „Innenminister Karner ist konsequent inkonsequent und präsentiert alte Hüte als vermeintlich neue Allheilmittel.“ Sie forderte Karner auf, an der Umsetzung des EU-Asylpakets zu arbeiten.

„Vorarlberg Kodex“ vorerst ohne Sanktionen

Das Land Vorarlberg führt ab 1. Juni 2024 eine Kodexvereinbarung für Asylwerberinnen und Asylwerber ein. Diese sollen sich per Unterschrift zur Teilnahme an Deutsch- und Wertekursen sowie zu gemeinnützigen Tätigkeiten verpflichten. In den nächsten Monaten drohen vorerst keine Sanktionen.

Mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Ein UNO-Gutachten beanstandet den Umgang Österreichs mit Asylsuchenden, die Opfer von Folter sind oder ein psychisches Leiden haben. Die Inhaftierung von Personen mit psychischen Problemen in Sicherheitszellen in Abschiebungseinrichtungen müsse unverzüglich aufhören, verlangte der UNO-Ausschuss gegen Folter (CAT) in seinem turnusmäßigen Bericht heute in Genf, wie Kathpress berichtet.

Österreich müsse dafür sorgen, dass schutzbedürftige Asylsuchende wie Opfer von Folter, Menschenhandel und geschlechtsspezifischer Gewalt bevorzugt zu einem Asylverfahren kämen und medizinisch betreut würden. Besorgt äußerte sich der Bericht über schlechte Bedingungen in Abschiebungsanstalten, besonders über mangelnde Gesundheitsfürsorge.

Weiter kritisierten die UNO-Fachleute, dass nach österreichischem Recht Personen mit psychosozialen oder geistigen Behinderungen inhaftiert oder medizinisch zwangsbehandelt werden können. Das schließe Einzelhaft, Isolationshaft, physische und chemische Ruhigstellung in gerichtsmedizinischen Einrichtungen ein, selbst für Kinder. Die Regierung solle die betreffenden Gesetze dringend überprüfen.

Der Anteil der Wahlärztinnen und Wahlärzte hat sich zwischen den Jahren 2017 bis 2023 – abgesehen von Teilbereichen – erhöht, teils deutlich. Besonders auffällig ist der Zuwachs bei Hautärzten: Dort wuchs der Anteil von 58 Prozent auf 71 Prozent an. Das geht aus einer Beantwortung einer SPÖ-Anfrage durch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hervor.

Die Zahl der Kassendermatologen in Österreich lag etwa im Jahr 2017 in absoluten Zahlen bei 312 und sank auf 233 im Jahr 2023. Die Zahl der Wahlärzte hingegen erhöhte sich von 434 auf 570. Unter den abgefragten Fachrichtungen auffällig stark gestiegen ist der Wahlarzt-Praxen-Anteil auch bei Urologen und Urologinnen, nämlich von 55 auf 62 Prozent.

Für die SPÖ belegen diese Zahlen, dass das Gesundheitssystem „an einem Kipppunkt“ stehe und die Zweiklassenmedizin ein dramatisches Ausmaß erreicht habe. „Unser Gesundheitssystem wird immer schlechter, statt besser. Die nächste Wahl wird eine Richtungsentscheidung“, sagte SPÖ-Klubobmann Philip Kucher in einem schriftlichen Statement zur APA. Kritik kam auch seitens der FPÖ. „Seit Jahren warnen wir Freiheitliche vor einer solchen Entwicklung, ist doch die ‚Kassenpraxis‘ wenig attraktiv und finanziell meist in den ersten Jahren ein komplettes Fiasko“, so Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak in einer Aussendung.

SVS verteidigt System

„Die SVS zeigt mit ihrem Gesamtvertrag einen zukunftsweisenden Weg für das Kassenarztsystem“, sagte Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) und Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger, unterdessen laut Aussendung und er verwies auf die Vergleichbarkeit. „Ein Wahlarzt hat zuweilen Ordinationszeiten in einem Ausmaß von wenigen Wochenstunden, ein Kassenarzt unterliegt hier ganz anderen Vorgaben. Daher ist die Zahl der Wahlarztordinationen nur bedingt mit jener der Kassenarztordinationen vergleichbar“, so Lehner.

EU

Die FPÖ verhält sich im Europaparlament besonders freundlich gegenüber Russland, China und autoritären Regimes weltweit. Das geht aus einer Studie über das Abstimmungsverhalten der EU-Mandatare hervor, die das Budapester Analyseinstitut Political Capital durchführte. Die Freiheitlichen stehen dabei in deutlichem Kontrast zu allen anderen österreichischen Parteien, die in den drei Kategorien ein konsistent kritisches Verhalten im EU-Parlament zeigen.

Das Institut hatte das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten der mittel- und osteuropäischen Länder Österreich, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei, Rumänien und Bulgarien in der Parlamentsperiode 2019–2023 untersucht. Dabei wurden die Voten in die drei Kategorien „russlandkritisch“, „chinakritisch“ und „antiautoritär“ (d. h. kritisch gegenüber anderen autoritären Regimes der Welt) eingeteilt. Je mehr kritische Stimmen die Mandatare abgegeben hatten, desto höher war ihr Wert.

Die österreichischen Parlamentsparteien erreichten mit Ausnahme der Freiheitlichen eine auch im internationalen Vergleich sehr hohe Punktezahl. ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS lagen demzufolge in allen drei Kategorien bei über 90 Prozent. Die FPÖ erreichte in der kremlkritischen Kategorie den auch im internationalen Vergleich sehr niedrigen Wert von 25 Prozent, was noch deutlich unter dem Wert ihrer ID-Fraktion von 46 Prozent liegt. Bezüglich China nahmen FPÖ-Mandatare mit Verweis auf die österreichische Neutralität eher eine zurückhaltende Position ein und enthielten sich bei Abstimmungen öfter der Stimme, auch wenn sie etwa den Umgang der Volksrepublik mit der uigurischen Minderheit verurteilten. Bei anderen autoritären Regimes der Welt war im Abstimmungsverhalten der FPÖ laut der Studie weniger eine klare Linie zu erkennen, schreiben die Studienautoren.

FPÖ verteidigt sich, Kritik von Grünen und NEOS

„So wie in Österreich ist das einzige Entscheidungskriterium bei Abstimmungen auch in Brüssel das Wohl unseres Heimatlandes“, sagte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer übermittelten Stellungnahme. Die „hysterischen Versuche aus dem Ausland, die FPÖ in ein schlechtes Licht zu rücken“ seien durchschaubar.

Kritik kam von Grünen und NEOS. Die FPÖ fungiere in Europa als „verlängerter Arm“ Russlands, erklärten beide Parteien. Die FPÖ agiere „im Interesse von Autokraten“ und stelle „sich ganz klar gegen das Wohl der eigenen Bevölkerung“, so die Generalsekretärin der Grünen, Olga Voglauer. Ähnlich äußerste sich auch NEOS-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter: Die FPÖ arbeite für „Autokraten, die Europa zerstören wollen, und nicht für die Österreicherinnen und Österreicher“.

Chronik

Eine Hitzewelle in Thailand mit gefühlten Temperaturen von teilweise über 52 Grad hat bisher 61 Menschen das Leben gekostet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von heute sind damit bereits jetzt mehr als doppelt so viele Todesopfer durch Hitzschlag wie im Gesamtjahr 2023 zu beklagen. Die meisten Opfer gab es den Angaben zufolge im Nordosten des Königreichs, wo besonders viel Landwirtschaft betrieben wird.

Thailand hatte zuletzt wochenlang unter Extremhitze gelitten. In der Hauptstadt Bangkok und vielen anderen Landesteilen sanken die Werte auch nachts kaum unter 30 Grad. Die Behörden in Bangkok hatten die Bevölkerung immer wieder aufgefordert, sich möglichst in Innenräumen aufzuhalten.

Die Regierung der Balearen hat auf Mallorca und in anderen Partyzonen der spanischen Mittelmeer-Inseln den Alkoholkonsum auf offener Straße verboten. Die Verschärfung wurde heute in Palma bekanntgegeben.

Die Maßnahme werde in den kommenden Tagen mit der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft treten. Danach droht Urlaubern und Urlauberinnen und Einheimischen ein Bußgeld zwischen 500 und 1.500 Euro.

Das Verbot betrifft auf Mallorca nicht die ganze Insel, sondern vor allem die Urlauberhochburg Playa de Palma (Ballermann) östlich der Inselhauptstadt und die britische Partyzone Magaluf westlich von Palma. Betroffen ist auch Sant Antoni de Portmany auf Ibiza.

Zur Bekämpfung des „Sauftourismus“ hatte die Regionalregierung zuletzt 2020 ein Gesetzespaket geschnürt, das durch die CoV-Pandemie etwas unterging. Nun werden Teile des Gesetzes mittels eines Dekrets verändert. Zuvor waren Trinkgelage, sprich der Alkoholkonsum in der Gruppe, auf offener Straße verboten. Das neue Dekret gilt zunächst bis Ende 2027.

Wirtschaft

Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 sind die Baupreise heuer in den ersten drei Monaten um zwei Prozent gestiegen, zum Vorquartal betrug das Plus 1,2 Prozent, so die Statistik Austria heute in einer Aussendung.

Zur Relation: Im April erhöhte sich die allgemeine Teuerung im Jahresvergleich um 3,5 Prozent, im März waren es 4,1, davor 4,3 Prozent. Der Baupreisindex für den gesamten Hochbau stieg im ersten Quartal 2024 auf 136,9 Punkte und lag damit um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals und um 1,9 Prozent über dem Vorquartal.

Im Hochbau trugen vor allem die gestiegenen Preise für Bauleistungen wie Natur- und Kunststeinarbeiten, Beschichtungen auf Holz, Metall, Mauerwerk, Putz, Beton, Leichtbauplatten sowie Elektroinstallationen und Gas- und Wasserinstallationen zu den Preisanstiegen bei. Die Tiefbaupreise stiegen heuer im Quartal auf 104,1 Indexpunkte und damit um ein Prozent zum Vorjahresquartal bzw. um 0,2 Prozent zum Vorquartal, teilte die Statistik Austria mit.

Der Direktor des Wiener Instituts für internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw), Mario Holzner, sieht die Handlungsoptionen der Raiffeisen Bank International (RBI) nach dem geplatzten STRABAG-Deal eingeschränkt. Als einen der möglichen Wege für den Russland-Ausstieg ortet er einen Verkauf der Tochter an eine russische Bank. Allerdings sei die Gefahr groß, dass potenzielle Käufer mit Sanktionen belegt sind, gab er heute im Ö1-Morgenjournal zu bedenken.

Mit der komplexen Transaktion wollte die RBI eingefrorene Gewinne aus Russland holen. Aufgrund sanktionsrechtlicher Bedenken ließ die RBI den Deal letztlich aber doch platzen. Aus Sicht von Holzner liegt das insbesondere am Druck der US-Behörden auf das Geldhaus. So könne es sich keine größere westliche Bank „leisten, aus dem Dollar-Geschäft herausgeworfen zu werden, und das ist das, was die US-Sanktionsbehörden sicherlich angedroht haben“.

Auch großes russisches Interesse

Nun befinde sich die RBI in einer „Zwickmühle“. Denn einerseits müsse das Management bei einem Russland-Exit darauf achten, den finanziellen Schaden für die Eigentümer gering zu halten. Auf der anderen Seite werde der politische Druck im Westen nicht geringer.

Hinzu komme noch das Interesse der Russen, die „gerne eine große Bank in Russland haben, über die sie noch Transaktionen mit dem Westen durchführen können“. In dieser Gemengelage müsse die Bank nun einen „Mittelweg“ finden, was „nicht leicht für das Management“ sei.

Kultur

Er hat Auschwitz und Buchenwald überlebt, war Diplomat und Dolmetscher Titos und hat seinen reichen Erfahrungsschatz in unzählige Bücher gepackt: Der Autor und Übersetzer Ivan Ivanji, der die serbische und die österreichische Staatsbürgerschaft besaß, ist tot. Er starb gestern in Weimar, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

der serbische Schriftsteller Ivan Ivanji
APA/Georg Hochmuth

Wenige Stunden zuvor hatte er noch an der Eröffnung des neuen Museums zu Zwangsarbeit im Nationalsozialismus in Weimar teilgenommen.

Ivanji wurde 1929 in Veliki Beckerek (heute: Zrenjanin) in der Vojvodina als Sohn einer jüdischen Ärztefamilie geboren. Im Jänner 1942 wurde er in Novi Sad Augenzeuge von Massakern an der Donau. In seiner Heimatstadt überlebten von 278 Juden nur 38, erzählte er einmal. Er selbst kam als 15-Jähriger nach Auschwitz und wurde erst bei Kriegsende aus dem Konzentrationslager Buchenwald befreit. Seine Eltern sah er nie wieder.

Er studierte Architektur und Germanistik und war daraufhin in Belgrad als Lehrer, Theaterintendant, Journalist, aber auch lange als Titos Dolmetscher und als Botschaftsrat Jugoslawiens in Deutschland tätig. Seine Erfahrungen verarbeitete Ivanji in zahlreichen Büchern wie „Die Tänzerin und der Krieg“ (2002), „Titos Dolmetscher“ (2007) und „Mein schönes Leben in der Hölle“ (2014).

Die Liste Romane ist noch um einiges länger. Sie umfasst u. a. auch „Barbarossas Jude“, „Geister aus einer kleinen Stadt“, „Schattenspringen“, die Balkan-Familiensaga „Schlussstrich“ (2017), „Hineni“ (2020) und „Corona in Buchenwald“ (2021).

Ivanji bezeichnete sich selbst als „Skribomanen“, als Schreibwütigen. „Günter Grass sagte mehrere Jahre vor seinem Tod, er wolle nichts mehr anfangen, weil er nicht weiß, ob er es zu Ende bringen kann“, erzählte er der APA einmal. „Ich beginne immer wieder etwas Neues, und wenn ich es nicht beenden kann, bleibt es eben unvollendet. Hat es ja auch schon gegeben.“

Umjubelt hat US-Popkönigin Taylor Swift in Paris den Europateil ihrer Welttournee gestartet. „Ich hätte mir gewünscht, mehr in Europa unterwegs zu sein“, sagte sie gestern bei ihrem Konzert in der französischen Hauptstadt. „Das ist ein Traumpublikum“, fügte sie mit Blick auf die begeisterte Menge hinzu.

Popstar Taylor Swift in Paris
APA/AFP/Julien De Rosa

Die Setlist wurde im Vergleich zu den US-Konzerten modifiziert, Songs aus dem aktuellen Album „The Tortured Poets Department“ feierten Livepremiere. Schon Tage vor den insgesamt vier Paris-Konzerten hatten besonders hartnäckige „Swifties“ vor dem Konzertsaal La Defense Arena gezeltet, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Höhepunkte vom aktuellen Album waren „Fortnight“, „Down Bad“ und „The Smallest Man Who Ever Lived“, dafür wurden Favoriten der Fans wie „The Archer“ geopfert. Auch optisch gab es Veränderungen – etwa neue Outfits und überarbeitete Visuals.

Swift ist noch bis August in Europa unterwegs. In Österreich gastiert sie vom 8. bis 10. August im Wiener Ernst-Happel-Stadion, auch diese Shows sind seit Monaten ausverkauft.

Panorama

In den Nächten auf morgen und Sonntag sind „recht gute Beobachtungsbedingungen für Polarlichter in Österreich zu erwarten“. Das teilte GeoSphere Austria (vormals Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, ZAMG) heute auf Facebook und Instagram mit. Die Sonne ist wieder sehr aktiv und hat in den vergangenen Tagen mindestens vier Sonnenstürme ausgestoßen, die sich auf dem Weg zur Erde befinden und ab Freitagabend eintreffen, hieß es auf den Social-Media-Kanälen.

Bei mehreren interagierenden Sonnenstürmen sei kaum abzuschätzen, wie stark der geomagnetische Sturm wirklich sein wird, betonte GeoSphere. Die vorhergesagten Geschwindigkeiten um die 600 bis 900 Kilometer pro Sekunde deuteten aber darauf hin, dass Nordlichter in Mitteleuropa möglich sein sollten.

Die Comedy Pet Photo Awards sind seit einigen Jahren ein Highlight für Tierliebhaberinnen und -liebhaber. Der Abkömmling der Comedy- Wildlife-Photography-Preise verkündete heute die Finalisten des alljährlichen Wettbewerbs.

In Kategorien wie „Hunde: Unsere besten Freunde“ und „Das prächtige Pferd“ wurden die vielversprechendsten 30 Bilder von einer Jury ausgesucht. Auch die Fans können in einer eigenen Kategorie (People’s Choice) mitstimmen. Die Gewinner werden am 6. Juni bekanntgegeben.